1. Generationswechsel im Förderverein Schloss

    Dr. Bernd Zimmermann übernimmt den Vorsitz von Erich Karl Schales / Auch Treffer tritt ab

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    RODENBERG (pd). Im Förderverein Schloss Rodenberg hat sich ein Generationswechsel vollzogen. Bei der Mitgliederversammlung im Gasthaus "Zur Windmühle" trat der langjährige Vorsitzende Erich Karl Schales aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Wahl an. Auch sein "Vize" Wolfgang Treffer wollte einem jüngeren Vereinsmitglied Platz machen. Er war es auch, der für die Vorstandswahlen geheime Wahlen beantragte. Die ergaben nach der Erledigung einer umfangreichen Tagesordnung folgendes neues Vorstandsbild: der Nachfolger von Schales heißt Dr. Bernd Zimmermann. Zu seinem Stellvertreter wählte die Versammlung Siegfried Stelzer. Schatzmeister bleibt Matthias Höhne und Renate Bredemeier wurde in ihrem Amt als Schriftführerin bestätigt.

    "Bis zum 4. März haben wir alles saniert, was in unseren Kräften stand", resümierte Schales zu Beginn seines Berichtes. Er verhehlte nicht seinen Frust über eine Art "Hinhaltetaktik" von Seiten der Verwaltung in Bezug auf eine Regelung der Zuständigkeiten über Unterhalt und Pflege des Freilichtmuseums. Auch der Vandalismus am Schlosswall und die Probleme, die mit dem Fehlen eines Vereinsbüros in den letzten Monaten einhergegangen waren, ließ Schales am Ende seiner Amtszeit nicht unkommentiert.

    Die ersten zwei Jahre seien spannend gewesen, in den letzten zwei Jahren sei dann oft nur noch die reine Pflichterfüllung geblieben, schilderte Schales. Er habe viel Ärger erleben müssen. Die Skepsis viele Bürger zu Beginn der Ausgrabungen am Schloss habe er verstanden, auch die Widerstände, die zunächst von der Stadt gekommen waren. Da sei alles etwas Neues gewesen. "Es hätte auch schief gehen können", räumte der scheidende Vorsitzende in seiner Rückschau ein. Schließlich hätte man an der Basteiruine aber kräftig angepackt und das Ergebnis könne sich sehen lassen. Die Außenwirkung sei enorm und vor allem in Fachkreisen sei viel vom Freilichtmuseum Schloss Rodenberg zu hören.

    Gründe für seinen Abschied lieferte Schales gleich mit. Seine angeschlagene Gesundheit sei den Belastungen nicht mehr gewachsen. Und außerdem wolle er nicht "als Vorsitzender zu Grabe getragen werden" sondern vielmehr als der Nenndorfer in Erinnerung bleiben, der "mit fliegenden Rockschößen durch die Stadt geeilt sei". Lob für die Arbeit des Fördervereins unter seiner Regie kam von Bürgermeister Günther Altenburg. Er bedankte sich beim gesamten Vorstand, vor allem aber beim "Motor" Schales. Dessen Einsatzwillen sei ein "Riesenglück" für die Stadt gewesen. Vor allem dessen Geschick, immer wieder Geldquellen aufzutun und Arbeitskräfte zu besorgen, sei erstaunlich gewesen. "Ich bewundere Sie", führte der Bürgermeister weiter aus.

    In einer Abschiedsrede, verlesen von Henning Dormann, verabschiedete sich Wolfgang Treffer aus dem Vorstand. Darin stellte er fest, dass der Förderverein, seine Mitglieder und Unterstützer für die Stadt unvergleichliches geleistet hätten. Er dankte auch dem Rat und der Verwaltung, die die Unternehmungen stets gebührend unterstützt hätten. Nach Treffers Einschätzung hätte man das Projekt ohne den Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helfer, der Ein-Euro-Kräfte von der Arbeitsagentur und der von der Justiz zu Sozialstunden verpflichteten Arbeitskräfte nicht realisieren können.

    In seinem Bericht musste Kassenprüfer Hans-Dieter Brand auf die Kassenführung von mehr als zwei Jahren eingehen. Trotz einiger Kritikpunkte bescheinigte Brand dem Vorstand eine überschaubare und nachvollziehbare Kassenführung, die keinen Anlass zur Beanstandung geben würde. In Folge seiner Ausführungen wurde dem Vorstand Entlastung erteilt. Einen kurzen Überblick über die Art und Weise, wie Schales den Verein in den letzten Jahren geführt hatte, gab Beiratsmitglied Helmut Stille in humoriger Art. Auch er habe zu Beginn der Ausgrabungen so manchen "Machtkampf" mit dem Vorsitzenden geführt, erinnerte sich Stille. Am Ende hätten dessen Ideen und dessen gute Verbindungen zum Erfolg geführt.

    Einen kleinen internen "Machtkampf" zwischen Treffer und Schales gab es bei den Neuwahlen.

    Zunächst beantragte Treffer geheime Wahl. Die ergab für Dr. Bernd Zimmermann eine klare Zustimmung von 21 Ja-Stimmen bei drei Einhaltungen. Während Schales dann für das Amt des Stellvertreters seinen langjährigen Bauleiter Siegfried Stelzer ins Rennen schickte, konterte Treffer mit dem Vorschlag, den Vorsitzenden des Heimatbundes, Henning Dormann, zu wählen. Bei der Wahl setzte sich dann Stelzer mit 15 Stimmen gegen Dormann durch, auf den neun Stimmen entfielen.

    Foto: pd

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