STADTHAGEN (mr). Bratwurst oder Fühlschnecke? Das Urteil der Kinder fiel schnell: Obwohl sie sich eine Woche lang das neue "Spielgerät" nur ansehen durften, lockte der Duft der gegrillten Würstchen mehr als die Erlaubnis, die Fühlschnecke nun endlich benutzen zu dürfen. Immerhin wagten sich einige "Mutige" auf Strümpfen oder barfuß "auf" das "Innenleben" der Schnecke, um vorsichtig die Tannenzapfen, Kieselsteine und weiteres unter ihren Füßen zu erfühlen. Die Idee zu einer Fühlschnecke im Außengelände kam Manuela Kliemann, Leiterin des Kindergartens "Schatzkiste", im Urlaub. Prompt hakte sie nach und erhielt Unterstützung von den Mitarbeitern der Schaumburger Beschäftigungsgesellschaft und dem Hagebaumarkt Stadthagen, die das Projekt mit Arbeitskraft und Materialien tatkräftig vorantrieben. Neugierig umkreisten die Kinder die Fühlschnecke, die am vergangenen Freitag offiziell eingeweiht wurde. Noch mit einem rot-weißen Absperrband voneinander getrennt, richteten sechs der Kinder ihre bunten Scheren bereits zielgerichtet aus. Ein paar Worte von Oberprediger Dr. Klaus Pönnighaus, ein Lied und Fingerspiel von Erzieherin Beata Giemula später, durften die Kinder endlich das Band durchschneiden. Mit verschiedenen Materialien wie Kieselsteinen, Rindenmulch, Torf, Birkenzweigen, Holzbohlen, Terrassenplatten ist die Fühlschnecke befüllt. Selbst in Schuhen ist die Unterschiedlichkeit des Bodens erfühlbar. Begeistert probierten die Kinder mit ihren Händen die unterschiedlichen Materialien aus und erkundeten im "Storchengang" die rauhen, glatten, weichen und harten Bodenflächen. Und die Kinder, die der Bratwurst den Vorrang gaben? Die haben inzwischen sicherlich längst ihr neues Spielgerät in "Fußschein" genommen.
Die vierjährige Alissa steht mit ihrer Schere bereits in Startposition.
Begeistert testen die Kinder ihre neue Fühlschnecke.
Foto: mr