WIEDENSAHL (ro). Alle Ermunterungen und Flirtversuche des Carlo von Tiedemann nutzten nichts. Die "Leuchte des Norens", die am späten Sonntagabend in der NDR-Quizshow des 3.Fernsehprogramms vergeben wurde, steht nun in einem Friseursalon in Oering bei Bad Oldesloe in Schleswig-Holstein und nicht im Wilhelm-Busch-Geburtshaus in Wiedensahl.
Gudrun-Sophie Frommhage im Wilhelm Busch Geburtshaus.
Dessen Leiterin Gudrun-Sophie Frommhage war bei der letzten Ausgabe vor der Sommerpause (bis 31. August) dieses Ratespiels um Zahlen, Daten, Fakten aus den fünf an diesem Sender beteiligten Bundesländern für Niedersachsen am Start. Am Ende dominierten dieses Mal die Männer aus Schleswig-Holstein, Bremen und Hamburg. Mit 17 Punkten konnte die in Obernkirchen-Vehlen lebende Frommhage lediglich die junge Trachtentänzerin von der Insel Rügen als Vertreterin Mecklenburg-Vorpommerns (13) hinter sich lassen.
Den Sieg, die begehrte Leuchte und eine Reise auf die Kanaren sicherte sich mit 22 Punkten der 36-jährige Friseur, Visagist und Typberater Björn Donner-Groth für Schleswig-Holstein. Ein Anzeigenblatt-Redakteur aus Bremen (20) und ein Angestellter des Landeskriminalamtes in Hamburg (19) holten Silber und Bronze.
Bereits nach 14 von insgesamt 36 von Charmeur Carlo von Tiedemann gestellten Fragen hatten die fünf Kandidaten ihre jeweils mit drei Punkten belohnten Joker erfolgreich eingesetzt. Noch nach der 19. Runde sah alles nach einem Fünfkampf bis auf die Ziellinie aus: Jeweils elf Zähler waren zu diesem Zeitpunkt der einstündigen Show, die bereits vor einigen Wochen in Hamburg aufgezeichnet worden war, für das Quintett hinter den Stehpulten notiert.
Mit einem kleinen Rückschlag und dann sieben richtigen Antworten für acht Kategorien setzte sich der spätere Sieger vorentscheidend ab. Die 40-jährige Museumsleiterin aus Wiedensahl verlor zwischen der 22. und 27. Runde den Anschluss an die Spitzengruppe, als sie bei Fragen aus den Fachgebieten "Brücken", "Seefahrt", "Kultur", "Küche", "Wappen" und Adel" bei durchweg sehr speziellen Fragen ohne Erfolgserlebnis blieb.
Die mit jeweils drei Pünktchen für alle veredelte Bonusrunde bleib fünfmal ohne richtige Antwort wie drei weitere Durchgänge, darunter der abschließende aus dem Fachbereich "Tourismus" und der Frage, welchen Ort die Holländer das "Endje van de Wereld" (dt. "Ende der Welt") genannt. Das Warftdörfchen Pogum am Dollart stand dabei auf keiner Rechnung.
Die Wahl-Vehlener Kulturpädagogin hatte zu Beginn der Ratestunde mit Begriffen aus der Welt zwischen Borkum und Usedom, zwischen Sylt und Harz ein wenig Pech, als sie bereits im zweiten Durchgang beim Thema "Komiker" zu spät ihren Buzzer drückte, um in die Joker-Runde zu kommen. Den dafür bei richtiger Antwort im Alleingang ausgelobten "Dreier" fuhr sie dann aber in Runde sieben unter dem Titel "Stars" ein, als sie mit deutlich akzentuiertem englischem "th" Carlo von Tiedemanns "Störversuche" konterte und die "Fromme Helene" als ihr Lieblingswerk aus dem umfangreichen Busch-Oeuvre vorstellte.
Obwohl es mit dem ganz großen Coup nicht geklappt hatte, war Gurdrun-Sophie Fommhage mit ihrem Auftritt in der Quizshow, die sie zur Werbung für das Busch-Geburtshaus nutzte, durchaus zufrieden: "Es war eine lockere Atmosphäre und hat viel Spaß gemacht", berichtete sie schon am Tag nach der Rückkehr von der Aufzeichnung. Über den Ausgang allerdings ließ sie - wie vertraglich mit dem Sender vereinbart – bis zum späten Sonntagabend nicht ein Wörtchen verlauten. So saßen viele Freunde und Bekannte im Schaumburger Land Daumen drückend fast schon im EM-Fieber vor der Mattscheibe. Von denen gab es viel Lob für die Niedersachsen-Kandidatin aus Wiedensahl. "Sie hat sich wacker geschlagen und uns gut vertreten", hieß es von Rudolf Meyer, Vorsitzender im Fördekreis Wilhelm Busch Wiedensahl als Träger des Geburtshauses und damit Arbeitgeber der Museumsleiterin.
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