REGION HANNOVER. Mit der Anschaffung eines neuen, flexibel einsetzbaren Sonarsystems setzt die Wasserschutzpolizei (WSP) Niedersachsen seit dem vergangenen Monat bundesweit Maßstäbe bei der Suche nach vermissten Personen und Gegenständen unter Wasser. Die Technik, die von der US Navy entwickelt worden ist, wird von speziell ausgebildeten Polizeibeamten der WSP, so genannten Sonar-Operateuren bedient und ist binnen kurzer Zeit landesweit und darüber hinaus einsetzbar.
Ein leistungsstarkes Sonarsystem ist bei der WSP bereits seit 2001 im Einsatz. "Nun verfügen wir über die neueste Generation der Suchtechnik und allen damit verbundenen Vorteilen", sagte Polizeidirektor Thomas Simson, Direktor des Wasserschutzpolizeiamtes Niedersachsen heute in Hannover. In Punkto notwendiger Mobilität sowie der hochauflösenden, gestochen scharfen Darstellung von Unterwasserobjekten zeigt sich die aktuelle Technik stark verbessert. Das flexible System ist robust, schnell und unkompliziert auf nahezu allen Wasserfahrzeugen zu installieren und bietet vielfältige computergestützte Auswertungsmöglichkeiten. Je nach gewählter Einstellung sind Gegenstände ab einer Größe von rund 20 Zentimetern erkennbar. Handfeuerwaffen können demnach unter optimalen Bedingungen ebenso geortet werden, wie Tresore, Fahrräder, Werkzeuge aller Art oder Behälter mit wassergefährdendem Inhalt. An größeren Objekten, beispielsweise versenkten Autos oder verlorenen Schiffsladungen sind gar kleinere Details zu erkennen.
Einige Polizeien der europäischen Nachbarn haben die Vorzüge der modernen Technik bereits schätzen gelernt. So konnten im vergangenen Jahr im Dreiländereck Frankreich, Schweiz, Deutschland binnen zehn Monaten im Rahmen einer grenzüberschreitenden Kooperation im Rhein 286 Fahrzeuge geortet und vier Tote geborgen werden.
Auch die oft parallel eingesetzten Polizeitaucher profitieren von den verbesserten Möglichkeiten. Sie kommen nur noch dort zum Einsatz, wo mit Hilfe des Gerätes der Suchbereich eingegrenzt werden kann. Das bedeutet weniger Risiko, vor allem in Gewässern mit keiner oder wenig Sicht, bei starker Strömung und/oder großer Kälte. Die Anschaffungskosten des gesamten Sonarsystems belaufen sich auf rund 30.000 Euro. "Für uns war es keine kleine Geldsumme aber verglichen mit den erweiterten Möglichkeiten eine sinnvolle Investition zur Stärkung der Leistungsfähigkeit der WSP in Niedersachsen", so Simson abschließend.