BÜCKEBURG. In der Nacht auf den 1. Juni alarmierte die Alarmanlage im Marstall den Hofreitmeister. Wolfgang Krischke war anderthalb Minuten später, um 00.06 Uhr vor der Marstalltür und überprüfte alle Eingänge. Die Hofbereiter sind Unruhen im Schlosspark vor allem an den Wochenenden gewöhnt, oft haben sie schon randalierende oder lautstark feiernde Jugendliche oder Vandalierer gestellt und der Polizei übergeben. Zunächst hielten seine Frau Christin und er den Vorfall am Samstagabend für einen Fehlalarm, erst der aufmerksame Terrier "Capri" stellte den flüchtenden Dieben Richtung Omnibusparkplatz nach. Dieses Verhalten wurde leider erst später mit den darauf folgenden Erkenntnissen in Zusammenhang gebracht, sonst hätten die Täter vielleicht noch gestellt werden können. Im Marstall wurde nichts entwendet, die Alarmanlage könnte losgegangen sein, als einer der Diebe versuchte, durch ein Fenster einzusteigen. Am nächsten Morgen stellte die Polizei den Schaden fest: Der Weidezaun an der Liebesallee wurde durchschnitten und etwa 100 Meter davon gestohlen. Das Weidezaungerät wurde um seine Batterie erleichtert und fortgeworfen oder abseits bereitgestellt, um es zu einem späteren Zeitpunkt holen zu kommen, was aber Dank des beherzten Gebells von "Capri" offenbar misslang. Die Diebe müssen mit einem Akkuschrauber bewehrt gewesen sein, sie haben etwa 20 Isolatoren aus den Weidepfählen geschraubt und mitgehen lassen. Die Tat scheint also geplant und vorbereitet gewesen zu sein, bleibt die Frage: Wer plant die Wegnahme von 100 Meter Weidezaun (oder mehr, wenn sie nicht unterbrochen geworden wären) im Gegenwert von vielleicht 150 Euro, den es bei jedem Raiffeisenmarkt zu kaufen gibt und riskiert dabei erwischt zu werden? Ob die Diebe tatsächlich auch versucht haben, in den Marstall einzusteigen, konnte bislang nicht ermittelt werden. Die Sicherheitsvorkehrungen haben sich bestens bewährt und der ausgelöste Alarm hat den Diebeszug auf der Wiese gegenüber an diesem Abend beendet. Obwohl der Schaden nicht besonders hoch ist, hat die Hofreitschule Anzeige erstattet und bittet um Hinweise, falls jemand etwas Ungewöhnliches beobachtet hat. Bei dem Weidezaun selbst handelt es sich um ein 5cm breites dunkelgrünes Kunststoffband mit eingewirkten Metallfäden und feinen roten Streifen. Wem in den kommenden Tagen ein solcher Zaun irgendwo auffällt, wo er bislang nicht stand, der wird gebeten, sich in der Hofreitschule zu melden. Der Aufwand, den Zaun zu reparieren steht wirklich nicht im Verhältnis zum Wert der entwendeten Teile, die Hofbereiter sind fassungslos angesichts einer solchen Respektlosigkeit. Wieder einmal wird der Ruf nach einer "Bürgerstreife" laut, mit der sich die Bückeburger schon 2007 gegen die Zunahme krimineller Übergriffe wehren wollten. Seinerzeit wurde dieser Akt größter Zivilcourage von Bürgermeister Dieter Brombach für unnötig erklärt. Foto: privat
Lusitanohengst "Trevo" im Spiel auf der Koppel an der Liebesallee.