OBERNKIRCHEN/HANNOVER (bb). Bei einer Klassenfahrt nach Hannover haben die Schüler der Klasse 8 H2 des Schulzentrums am Ochsenbruch in Obernkirchen gelernt, über ihren Schatten zu springen. Ziel des dreitägigen Ausfluges in die Landeshauptstadt war es, durch erlebnispädagogische Aktivitäten das Selbstwertgefühl jedes Einzelnen und den Zusammenhalt in der Gruppe zu stärken sowie die Scheu vor dem Leben und Arbeiten in einer großstädtischen Umgebung abzulegen.
Die Klasse 8 H2 des Schulzentrums am Ochsenbruch lernt bei der Klassenfahrt nach Hannover, sich in der Großstadt zurechtzufinden.
Die Betreuerinnen Doreen Glaser und Judith Wawreczko von der Organisation Schattenspringer hatten nach dem Motto "aktiv-fit-cool" das Programm "Stadt macht stark" vorbereitet. Die Schüler sollten gezielt trainieren, sich in einer Großstadt wie Hannover zu orientieren, mit unbekannten Menschen zu kommunizieren und sich sicher fortzubewegen. Eine Aufgabe des ersten Tages lautete etwa, mit der Sofortbildkamera Fotos mit einem Hund und allen Schülern vor einem bestimmten Bauwerk zu machen. So mussten Schüler Passanten ansprechen, um den Weg zum Bauwerk zu erfragen und später um ein Foto bitten. Die Klasse wurde dabei von den Lehrerinnen Hanne Piel und Karoline Tietjen sowie den Pädagogikstudentinnen begleitet. Das Höhepunkt des Programms war das "Mr. X-Spiel". Eine Schülergruppe war die "Mr. X-Gruppe". Ihre Klassenkameraden mussten sie im Stadtbahnnetz aufspüren und fangen.
Bewaffnet mit dem Linienplan, einem Gruppenticket und Handys starteten die einzelnen Gruppen zeitversetzt vom Kröpcke. Erschöpft aber mit zufriedenen Gesichtern erschienen Jäger und Gejagte nach Spielende beim Treffpunkt. Beim Auswertungsgespräch waren sich die Beteiligten einig, dass das U-Bahn-Training viel Spaß gemacht und gleichzeitig neue Erfahrungen und Sicherheit vermittelt hat. Am letzten Tag schlossen sich noch Übungen zur Orientierung, Kooperation und Vertrauensbildung an. Programmpunkte wie gemeinsame Besuche des Kinos und des Frühlingsmarktes sowie der Einkauf in der Innenstadt rundeten die Klassenfahrt ab.
Der Ausflug mit Übernachtung in der Jugendherberge Hannover sollte dazu beitragen, das Selbstbewusstein der jugendlichen Hauptschüler in ungewohnter Umgebung zu stärken, die Kommunikation mit fremden Menschen zu trainieren und dabei eine gewisse Toleranz zu zeigen. Außerdem sollte den Schülern die Scheu vor der Mobilität genommen werden, die für ihre berufliche Zukunft von zunehmender Bedeutung sein
wird.
Die Kosten für dieses Training stellten allerdings ein großes Problem dar. Da es der Klassenlehrerin aber sehr wichtig war, dass ihre Schüler gerade im Hinblick auf den bald bevorstehenden Eintritt ins Berufsleben gut vorbereitet sind, bat sie Bürgerstiftung Schaumburg um Unterstützung. Der Stiftung ermöglichte die Fahrt mit einem großzügigen Zuschuss. Foto: bb