OBERNKIRCHEN (mr). Es kann jeden Tag kommen. Das Angebot des Landes Niedersachsen entscheidet darüber, ob das Bornemann-Verwaltungsgebäude leersteht oder genutzt wird, beispielsweise als Familienzentrum, für das sich das Lokale Bündnis für Familien Obernkirchen und der "Generationenpakt" engagieren.
Den "geheimnisumwitterten" Komplex kennen die meisten Bürger nur von außen. Ein Grund für die SPD-Fraktion der Stadt, sie zu einer Ortsbesichtigung einzuladen. Mit dabei: Dörte Worm und Maren Witte, Lokales Bündnis für Familien Obernkirchen, die sich in den Räumlichkeiten schon gut auskennen.
Bereits 2005 haben die letzten Mitarbeiter der Sonderkommission (Soko) der Landespolizei ihre langjährige Wirkungsstätte verlassen. Das Angebot des Landes Niedersachsen vor zwei Jahren zur vorzeitigen Auflösung des Mietverhältnisses mit der Stadt sei "ein Witz" gewesen, bemerkte Bürgermeister Oliver Schäfer. Eine Ausgleichszahlung in Höhe von circa 40 Prozent der Mietausfälle seien "für uns keine Verhandlungsbasis". Das zweite Angebot müsse besser ausfallen. Schließlich könne es sich die Stadt nicht leisten, auf sichere Mieterträge bis 2013 zu verzichten, dem kein angemessener Ausgleich gegenüberstünde.
Die Art der Nutzung des Gebäudekomplexes in der Innenstadt ist das entscheidende Thema, das mit einem positiven Ausgang der Verhandlung einhergeht. Noch ist alles offen. Eine gute Idee ist bereits da:
Lokales Bündnis und Generationenpakt haben zwei Konzepte erarbeitet, die sie noch zu einem gemeinsamen zusammenfassen werden.
Der Plan des Lokalen Bündnisses sieht ein Familienzentrum vor, in dem ein Krippenbetreuungs-, Cafeteria-, Beratungs- und Informationsbereich sowie ein Multifunktionsraum und Ratssaal kulturelle und soziale Angebote für Menschen aller Altersstufen unter einem Dach bieten.
Die Einflechtung der Vereine ist erwünscht. Die Substanz des Gebäudes sei gut, erklärte Worm. Der grobe Finanzierungsplan sieht Landes-, Bundesfördermittel, Einnahmen und Spenden vor und schließt eine finanzielle Beteiligung der Stadt Obernkirchen aus.
Mit so vielen Bürgern hätte sie gar nicht gerechnet, freut sich Worm über mehr als 40 Personen, die der Einladung der SPD-Fraktion zur Besichtigung gefolgt sind.
Darüber waren auch Wilhelm Mevert, SPD-Fraktionsvorsitzender, Schäfer und Wolfgang Seele, Kämmerer der Stadt, angenehm überrascht. Die Überlegungen, was mit dem Gebäude passieren solle, könnten nur geschehen, wenn fachkundige Diskussionen möglich seien, ist Mevert überzeugt.
"An dem attraktivsten Angebot (der Nutzung) arbeiten wir", schloss Worm engagiert.
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