RODENBERG (al). Horst Roch lässt sich nicht unterkriegen. Der Physikingenieur, der nach einer eigenen Investition vom Nutzen der Stromgewinnung durch die Sonne überzeugt ist, wirbt unermüdlich für die umweltfreundliche Energiegewinnung. In der "Lokalen Agenda" der Deisterstadt, in einer Solargemeinschaft, die auf einem Kindergartendach ein Gemeinschaftsprojekt realisieren wollte, und schließlich in der evangelischen St. Jacobi-Gemeinde sucht er Gleichgesinnte. Jetzt bündelten die drei Gruppen ihre Aktivitäten – mit einem für Stunden geöffneten "Solar-Café" in Rochs Garten.
Mit Blick auf das Photovoltaikdach: Gäste im Rodenberger "Solar-Cafe".
Dort konnten sich die Besucher selbst davon überzeugen, dass eine simple Garage Ort für modernste Technologie sein kann. Denn das Flachdach des Pkw-Stellplatzes hätte eigentlich erneuert werden müssen. Der Familienvater wollte dies nicht wieder in herkömmlicher Weise tun. So ließ er ein Satteldach aufsetzen, das zugleich einen schattigen Freisitz bot. Im Rahmen der Bauarbeiten kam ihm eine Idee: Die nach Süden ausgerichtete schräge Fläche mit rund 40 Quadratmetern könnte eine Photovoltaikanlage aufnehmen. Seither werden dort allein in der Mittagszeit bis zu vier Kilowatt produziert. An Sonnentagen mit idealen Wind- und Temperaturverhältnissen können es bis zu 30 Kilowatt sein. Dank seiner Erfahrungen und seiner persönlichen Überzeugung hat Roch sein Hobby inzwischen zum Nebenberuf gemacht. Er berät Interessierte in allen Fragen zur Solartechnik.
Demnächst hat er zum gleichen Thema auch noch ein Ehrenamt zu erfüllen. Denn gemeinsam mit Lutz Müller lässt er sich zum Umweltmanager ausbilden. Das geschieht im Rahmen der Aktion "Grüner Hahn" der Landeskirche. Noch haben sich erst wenige Gemeinden dieser Initiative angeschlossen. Rodenberg wird in diesem Jahr hinzukommen. Dabei geht es weniger darum, Kirchturm oder Dach mit Solartechnik auszurüsten. Erste Maßnahmen sollen unter dem Gesichtspunkt des Energiesparens stattfinden.
Das "Solar-Café" bot natürlich auch Gelegenheit, erneut um die kürzlich in einem ersten Anlauf gecheiterte Solargemeinschaft zu werben. Roch, der zu den Initiatoren zählt, gab sich überzeugt, "in einem zweiten Anlauf" zum Erfolg zu gelangen. "Wir müssen noch mehr informieren und motivieren." Zielgruppe sind vor allem Interessierte, denen Maßnahmen auf dem eigenen Dach nicht möglich sind, aber dennoch die inzwischen ausgereiften Techniken nutzen wollen. Rochs Argument: "Es rechnet sich."
So erläuterte er Technik, stellte Module vor und beantwortete geduldig die vielen Fragen der Besucher, die durch gelbe Luftballons und große Werbebanner in die Gartenstraße gelockt worden waren. Sie konnten sich an Schautafeln informieren und die Anzeigetafel eines kleinen Kästchens verfolgen: Das zeigte den Wert an, den das präparierte Garagendach den Sonnenstrahlen als Strom abluchste. Foto: al