1. Großartige Aufführung von "Anatevka" im Brückentor Theater-, Musik- und Technik-Arbeitsgemeinschaften des Gymnasiums Ernestinum arbeiten Hand in Hand am Erfolg / Fortsetzung ist geplant

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    RINTELN (ste). Der Brückentorsaal war bis auf den letzten Platz gefüllt, als die Gymnasiasten des Rintelner Ernestinums zur Premiere des Musicals "Anatevka" geladen hatten. Hinter den Kulissen war die Aufregung groß, doch nach monatelangen Vorbereitungen, so sei vorweggenommen, klappte am Ende alles perfekt. Die Theater AG, das Orchester und die Technik AG spielten Hand in Hand und als sich der Vorhang zum letzten Applaus öffnete, gab es Standing Ovations für eine Aufführung, die zum einen vom guten Zusammenspiel der Akteure lebte, zum anderen von tollen Einzelleistungen auf der Bühne.

    Der Milchmann "Tevje", der von Peter Oldak überzeugend und überragend gespielt wurde, eröffnete das Musical und einen Nachmittag, der den Zuschauern in guter Erinnerung bleiben wird. Er erzählte von den Bewohnern und ihrem Leben in Anatevka, einem kleinen Dorf in der Ukraine, wo das Stück um 1905 spielt. In dem beschaulichen Anatevka wird noch großer Wert auf Traditionen gelegt.

    Der erste Akt beginnt daher mit dem Lied "Tradition", welches der Chor, begleitet vom 25-köpfigen Orchester unter der Leitung von Sven Rundfeldt, glanzvoll sang.

    Jedoch gerät das Gleichgewicht der jüdischen Gemeinde in den vorrevolutionären Zeiten ins Wanken. Was es für einen Menschen bedeutet, wenn langsam die Traditionen und das Weltbild zerbrechen, wird an Tevje verdeutlicht. Dieser hat mit seiner Frau Golde, gespielt von Ute Boczek, drei Töchter im heiratsfähigen Alter und will diese, wie es die Tradition vorgibt, durch die Heiratsvermittlerin Jente (Joanna Dommnich) vermählen. Doch es kommt anders. Die älteste Tochter Zeitel (Uta Preil) will nicht den reichen und wesentlich älteren Fleischer Lazar Wolf (Fabian Kronenberg) heiraten, sondern den armen Schneider Mottel (Niklas Benito). "Papa, ich liebe ihn und will ihn heiraten, auch wenn wir in Armut leben", beschwor Zeitel ihren Vater. "Reichtum ist ein Fluch", stellte der revolutionäre Student Perchig (Viktor Sauer) dazu fest, der als Lehrer bei der Familie wohnte. "Der Herr möge mich damit beladen!", flehte Tevje, der schließlich in die Heirat einwilligte.

    Mit einem Trick musste er allerdings seine Frau Golde davon überzeugen, denn diese war darauf bedacht, ihre Töchter mit reichen Männern zu verheiraten. Sie übte häufig Druck auf ihren Mann aus und warf ihm vor, dass er faul sei.

    Ute Boczek überzeugte in ihrer Rolle durch starke Mimik und Gestik und wenn sie ihren Ehemann anbrüllte, wackelten die Bühnenbretter.

    Ein trauriges Ende: Zum Schluss wurden die Juden aus ihrem Dorf Anatevka vertrieben.

    Nicht enden wollender Beifall zollte den Laienschauspielern Tribut für ihre hervorragenden Leistungen; übrigens auch für das tolle Orchester, das die zahlreichen schwierigen Stücke meisterhaft darbot.

    Der Leiter der Theater AG, Dirk Wilkening und Orchesterleiter Sven Rundfeldt verteilten Blumen an alle Schauspieler: "Ich hoffe, dass wir die Tradition, Musicals am Gymnasium Ernestinum einzustudieren und aufzuführen, aufrecht erhalten werden", sagte Rundfeldt zum Abschluss. Foto: ste

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