1. Ein Blick ins Innere Igal Avidan stellt sein Buch über Israel vor

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    STADTHAGEN (mr). Igal Avidan stellt in seinem Buch "Israel - Ein Staat sucht sich selbst" das "Heilige Land" aus einer anderen Perspektive als die der Medien dar. Rund 25 Gäste lauschten in der "alten polizei" aufmerksam seinen Worten, mit denen er sein Buch und die Menschen darin vorstellte.

    Als er von seinem Kollegen im April letzten Jahres aufgefordert wurde, ein Buch zu "60 Jahre Israel" zu schreiben, war der Korrespondent des Magazins "Jerusalem Report" skeptisch, ob ein Interesse seitens der Deutschen vorhanden sei. Der Politologe, seit 1989 in Deutschland lebend, spürte eine "große Müdigkeit", was das Thema Israel und seine "dauerhafte Gewaltspirale", bei der keiner wisse, wer wann was angefangen habe, anbelangt.

    Letztenendes schrieb er - ohne seinen Kollegen - das Buch innerhalb von drei Monaten. Ein schwieriges Unterfangen, wollte er möglichste viele Israelis zu Wort kommen lassen. Das gelang ihm: Von 90 Interviews verwendete er rund 80, um die Schwierigkeiten und Prozesse anhand von Menschen und ihren Geschichten bildhaft und lebendig werden zu lassen.

    Zum Aufbau seines Buches teilte er lapidar mit: "Ich habe mir in Wikipedia die Definition zum Begriff "Staat" durchgelesen". Sein erster Teil handele von der Entwicklung der Grenzen von 1947 bis heute. Im zweiten Teil geht es um die "Gruppe der Menschen", das sogenannte Staatsvolk, und die imaginären Grenzen innerhalb der Gesellschaft. Avidan thematisiert in dem Buch nicht den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern, sondern die "gespaltene und zersplittete Gesellschaft ohne Vertrauen in die Regierung". "Wie soll man (unter diesen Bedingungen) schmerzhafte Kompromisse für den Frieden eingehen?", warf Avidan in den Raum. Er las Ausschnitte vor, in denen die innere Zerrissenheit der israelischen Menschen deutlich wird.

    Avidan weckte mit der Lesung sicherlich bei einigen Zuhörern Interesse, sich durch sein Buch in die "Innenansicht" zu begeben und sich mit dem "Heiligen Land" aus einer anderen Perspektive zu beschäftigen. Foto: mr

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an