AUETAL (tt). Seit Jahrhunderten sind Gärten von Menschen gestaltete Lebensräume, die ganz besonders von Vögeln genutzt werden. Doch nun sind viele einheimische Pflanzen und Tiere in ihrer Existenz gefährdet, weil exotische Pflanzen Einzug gehalten haben oder Flächen zunehmend versiegelt werden. Ob sich das auch auf die Population der Vögel auswirkt oder gar dazu beiträgt, dass Vogelarten verschwinden oder aussterben, versucht der Naturschutzbund (NABU) in einer Erhebung festzustellen. Seit einigen Jahren gibt es "Die Stunde der Gartenvögel", in der jeder Teilnehmer aufgerufen ist, die Gartenvögel zu zählen. Marc Jameson, der Jugendwart der NABU-Ortsgruppe Auetal, hatte diesmal Kinder eingeladen, die am Feuerwehrhaus in Schoholtensen gemeinsam diese Stunde nutzten, um in der freien Natur die Vogelwelt genauer unter die Lupe zu nehmen. Hilfreich waren dabei Ferngläser, um die Arten zu bestimmen, die auf Bäumen oder in Büschen saßen, in der Luft ihre Runden drehten oder schnell vorbeihuschten. Für Marc Jameson ist es schon erschreckend, wie wenig Jugendliche noch über Vogelarten oder ihre Lebensräume wissen. "Eine Studie ergab, dass 8 bis 12-jährige Kinder nur noch die Amsel und den Haussperling im Garten erkennen. Die Kinder bringen aus der Grundschule zwar Kenntnisse mit, doch nach der 6. Klasse hört das Wissen um die Vögel schon wieder auf", so Jameson, der mit seiner Aktion diesem Trend gern Einhalt bieten möchte. Leider waren von den 10 angemeldeten Kindern am Ende nur vier dem Aufruf des Jugendwartes gefolgt. Nach einer Stunde konzentrierter Beobachtung hatten sie auf ihrer Liste gleich mehrere Vogelarten notiert. So ließen sich Amseln, Buch- und Grünfinken sehen, Haus- und Feldsperlinge, Stare, Rauch- und Mehlschwalben. Es waren aber auch eine Mönchsgrasmücke, eine Klappergrasmücke, ein Hausrotschwanz und eine Bachstelze dabei. Und wer genau hinsah, konnte hoch am Himmel kreisend den seltenen Schwarzstorch entdecken, der als "Einsiedler" im Bückeberg lebt und zur Futtersuche gern ins Auetal kommt. Foto: tt
Leoni und Felix Wilkening, Oliver Carl und Veit Heisterberg suchen mit Ferngläsern die Vögel, um sie zu bestimmen und zu zählen.