STADTHAGEN. WIR-Vorsitzender Richard Wilmers begrüßt ausdrücklich das Engagement des Landkreises zur Einrichtung weiterer Integrierter Gesamtschulen in Schaumburg. "Es ist schön, dass hier alle verantwortlichen Personen und Parteien an einem Strang ziehen," sagte Wilmers und lobte die Erklärungen vom Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier und von den Sprechern der im Kreistag vertretenen Parteien. Diese bildungspolitische Konsensbildung in Sachen Gesamtschule habe schon Vorbildfunktion, ist sich Wilmers sicher. "Man spricht landesweit schon vom Schaumburger Modell," berichtet Richard Wilmers. In der Tat sei es so, dass die Nachfrage nach Gesamtschulplätzen nirgendwo in Niedersachsen so gross ist, wie im Schaumburger Land. Neben den Antragstellern Obernkirchen, Helpsen und Rodenberg hätten auch Lindhorst und Rinteln inzwischen starkes Interesse bekundet. Offenbar habe die Landesregierung erkannt, dass sie bei der Errichtung weiterer Gesamtschulen nicht die Aufrechterhaltung aller Schulen des gegliederten Schulsystems verlangen kann. Bereits am 8. Mai 1996 habe der Staatsgerichtshof in Bückeburg eine entsprechende Klage der CDU abgewiesen. "Die Landesregierung spricht immer noch vom "Begabungsgerechten Schulsystem", obwohl es solch ein System schon seit langem nicht mehr gibt," betonte Richard Wilmers, denn in den meisten Realschulen sitzen schon heute mehr Haupt- als Realschüler, zu den Gymnasien strömen immer mehr Realschüler. Kein Verständnis hat Wilmers für die Forderung der Landesregierung, schon im Kindergarten nach dem künftigen Bedarf an Gesamtschulplätzen zu fragen. "Erstens ist der Bedarf in der Realität in Schaumburg seit Jahren durch die Anmeldezahlen manifestiert, zweitens werden nunmehr vier Jahrgänge in den Grundschulen bei der aktuellen Befragung erfasst, drittens ist der Abstand vom Kindergarten bis zur 5. Klasse noch so groß, dass hier noch keine verlässlichen Daten erhoben werden können," äußerte Wilmers.
Dennoch plädiert er dafür, notfalls auch die Befragungen im Kindergartenalter zu akzeptieren, um die geplanten Einrichtungen weiterer Gesamtschulen zum 1. August 2008 nicht zu gefährden. Ausdrücklich empfiehlt Wilmers, die Informationsveranstaltung des Landkreises am 8.Mai um 19.30 Uhr in der IGS Schaumburg zu besuchen. Hier können sich alle interessierten Eltern ausführlich über die Arbeit in Integrierten Gesamtschulen berichten lassen und noch offene Fragen klären. Foto: privat