LAUENAU (al). Die geplante Erweiterung des Lauenauer Senioren- und Pflegezentrums "Nora" ist ins Stocken geraten. Anwohner haben ein Normenkontrollverfahren gegen die vom Rat beschlossene Änderung des bestehenden Bebauungsplans vor dem Oberverwaltungsgericht angestrengt. Die Richter erhoben keine grundsätzlichen Bedenken, rügten aber einen formalen Fehler. Inzwischen würden die betroffenen Nachbarn ihre Klage zurückziehen, verlangen aber Maßnahmen, die Geschäftsführer Raid El-Salmi nach eigenen Angaben zum Teil nicht erfüllen kann: "Ich baue doch kein Gebäude wie einen Knast."
Die Baugrube ist schon ausgehoben. Heimleiter und Geschäftsführer Raid El-Salmi will auf dem Gelände ein weiteres Gebäude errichten – gegen den Protest benachbarter Grundstücksbesitzer.
Von Anfang an war das Bauvorhaben umstritten.
Bereits vor den zuständigen Ratsgremien hatten sich die Gegner des Projekts unter anderem über Gebäudehöhe, Beeinträchtigungen ihrer Solaranlage, höheres Verkehrsaufkommen und Behinderungen durch parkende Fahrzeuge beklagt und eine Wertminderung ihrer Immobilien befürchtet. Das gerichtliche Eilverfahren führte zum Erfolg; jedoch nicht wegen der von den Gegnern vorgebrachten Argumente, sondern wegen eines formellen Fehlers. Die Abweichung von der offenen Bauweise, weil eine Verbindung zwischen dem alten und dem neuen Gebäude entstehen sollte, stand nicht direkt auf dem Planentwurf sondern nur in den Begleitpapieren. Das monierte die Rechtsprechung. Ausführlicher Bericht auf Seite 28. Foto: al