KRANKENHAGEN (ste). Der Männergesangsverein Krankenhagen feierte seinen 100. Geburtstag mit vielen Gästen im Gasthaus Kuhlmann und eines stellte der Vorsitzende des MGV, Bernd Requardt, gleich zu Anfang klar heraus: "Bei uns im Chor darf jeder reden, singen und fröhlich sein; doch den Ton gibt nur eine an, unsere Chorleiterin Rita Lüse!"
Die bekam dann erst einmal einen Blumenstrauß als nachträgliches Präsent zum Geburtstag und jede Menge Lob für die gute Arbeit, die sie mit "ihren" Männern Woche für Woche ableistet. Requardt dankte seinen aktiven Sängern für die Bestandssicherung des Chorsingens in Krankenhagen und machte Mut zum Mitsingen: "Wir hätten noch für manchen Mitsinger ein Plätzchen frei!"
Der Männergesangverein Krankenhagen feiert seinen 100. Geburtstag mit vielen Gästen.
Natürlich kamen auch die therapeutischen Gesichtspunkte beim Singen zur Sprache. Helma Hartmann-Grolm empfang es als ein "...gutes Gefühl, vor so viel stimmgewaltigen Männern zu sprechen", und sie hob das Zusammenspiel von Atmung und Stimmbändern beim Singen hervor, das letztlich im Körper ein Glücksgefühl entstehen lässt: "So kann man steinalt werden!" Als Vertreter von Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz dankte Karl Lange auch für das Verständnis der Frauen, die ihren Männern die Freiheit zum abendlichen Singen geben. Er verlieh im Anschluss an seine Laudatio die von den Sängern so heiß erwartete Zelter-Plakette, die der Sängerbund im Auftrag des Bundespräsidenten an Gesangvereine ab dem 100. Geburtstag verleiht. Ortsbürgermeister Gerhard Werner, selbst aktiver Sänger im Verein, dankte den Sängern, die sich trotz mancher Rückschläge in den vergangenen 100 Jahren nicht unterkriegen ließen und den Gesang im Dorf am Leben hielten. "Heute präsentiert sich der Männergesangverein lebendig und sangesfreudig", freute sich Werner am Geburtstag des ältesten Krankenhäger Vereins.
Werner hoffte, dass die traditionellen Chöre Gewinner des demografischen Wandels sind und so mehr Männer den Weg in den Gesangverein finden: "90 Prozent aller Deutschen singen gerne in einer Gemeinschaft; das ist erwiesen!" Seiner Aufforderung zum Eintritt kam als erster Günther Klußmeyer von der Sparkasse in Schaumburg nach. Der Wahl-Krankenhäger singt selbst gerne im Stadion von Hannover 96 die "Alte Liebe". Pastor Helmut Syska ist bereits Mitglied im Kirchenchor und lobte das gute Verhältnis zwischen MGV und Kirche: "Das ist so gut, dass es weit über die Dorfgrenzen hinaus bekannt ist!" Vom Niedersächsischen Chorverband war Gerd Bode als Vertreter angereist und übergab an Bernd Requardt die Ehrenurkunde des Deutschen Chorverbandes. Er ehrte im Anschluss Erich Leopold und Wilfried Schnadt für 50-jährige Treue zum Chor. Gerhard Sümenicht ist seit 40 Jahren aktives Mitglied und Willi Bohn seit 25. Wilfried Schermer und Wilfried Schnadt wurden dann vom Vorsitzenden des Vereins zu Ehrenmitgliedern ernannt. Nach dem offiziellen Teil ließen es sich die Krankenhäger in gewohnter Feiermanier mit ihren Damen und vielen Abordnungen befreundeter Chöre und Vereine so richtig gut gehen, aßen, tranken und schwangen das Tanzbein zur Musik des "Rock Circus". Foto: ste