1. "Gute Arbeit muss drin sein"

    Mai-Feier der Gewerkschaften in Stadthagen / Deutsch-türkisches Familienfest als Abschluss

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    STADTHAGEN (bb). Die diesjährige Feier des DGB zum Tag der Arbeit stand unter dem Motto "Gute Arbeit muss drin sein". Rund 100 Zuhörer waren gekommen, um die Rede von Regina Görner, Mitglied des IG-Metall-Bundesvorstandes, zur aktuellen Entwicklung des Arbeitsmarktes und die Diskussionsrunde um die Zukunft des Klinikum Schaumburgs zu verfolgen. Beim anschließenden deutsch-türkischen Familienfest wuchs die Besucherzahl auf mehrere hundert Gäste an.

    Regina Görner, Mitglied des Bundesvorstandes der IG-Metall, hält die Kundgebungsrede.

    Beim Mai-Fest der Gewerkschaften können die Gäste auch türkische Spezialitäten probieren.

    Zahlreiche Gäste kommen zum Mai-Fest des DGB an der Vornhäger Straße.

    Regina Görner erklärte in ihrer Rede, dass es heute gerade für Berufsanfänger sehr schwer sei, ein geregeltes Arbeitsverhältnis zu finden.

    Trotz erfolgreich absolvierter Abschlussprüfung fänden nur zwei Drittel der Berufseinsteiger nach der Lehre einen Dauerarbeitsplatz. Praktika, Leiharbeit und prekäre Arbeitsverhältnisse fänden immer größere Verbreitung. Der vielbeschworene "Klebeeffekt" in der Leiharbeit sei in Wirklichkeit "kümmerlich".

    Die Unternehmen würden eine Entwicklung fördern, die immer weiter vom geregelten Arbeitsverhältnis wegführe. Dem würden sich die Gewerkschaften entgegenstellen. "Wir werden nicht zulassen, dass die Arbeitnehmer die unternehmerischen Risiken tragen und die Konzerne die Profite einstreichen", erklärte sie. Auch der jetzt beklagte Fachkräftemangel sei die Folge einer Strategie, auf eine schmale Stammbelegschaft zu setzen, die mit Zeitarbeitern aufgefüllt wird.

    Die Gewerkschaften würden die Forderungen nach Mindestlöhnen und nach einer Ausbildungsumlage aufrechterhalten. "Wir brauchen auch gerade angesichts der Preissteigerungsrate höhere Löhne", erklärte sie.

    Davon hänge letztlich auch eine erfolgreiche Familienpolitik ab. Denn wer würde sich schon zur Familiengründung durchringen, wenn ihm eine unbefristete und ausreichend bezahlte Stelle verweigert werde.

    Außerdem bezog die IG-Metallerin in Erinnerung an die Zerschlagung der Gewerkschaften im Mai 1933 Position gegen den Rechtsradikalismus. Die Gewerkschaften würden nicht aufhören, sich zu Freiheit und Demokratie bekennen. "Der braune Sumpf darf nie wieder eine Chance bekommen", hielt sie fest.

    Nach Görners Rede folgte eine Diskussionsrunde zum Thema öffentliche Daseinsvorsorge / Privatisierung der Krankenhäuser mit heimischen Politikern (Zusammenfassung in nebenstehendem Artikel).

    Anschließend spielte die Rockbands "The Vagabonds". Die Organisatoren hatten ein buntes Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. So traten die Jugendtanzgruppen des Türkisch-Islamischen Kulturvereins Stadthagen sowie der Allevitischen Gemeinde auf. Hungrige konnten deutsche und türkische Spezialitäten probieren.

    Foto: bb

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an