FEGGENDORF/SPRINGE (al). Der Feggendorfer Wilfried Mundt ist mit deutlicher Mehrheit als Vorsitzender des Kreisschützenverbands (KSV) Deister-Süntel-Calenberg bestätigt worden. Er konnte 99 Stimmen auf sich vereinen – fast drei Viertel der 134 anwesenden Delegierten aus den Schützenvereinen des Altkreises Springe. Dass sein Herausforderer, der aus Pattensen stammende Albert Rintelmann, gleich nach Bekanntgabe des Ergebnisses zusammen mit einigen weiteren Personen grußlos den Sitzungsraum verließ, wollte Mundt gegenüber dem SW nicht weiter kommentieren. Bei den sonst eher kameradschaftlich miteinander umgehenden Schießsportlern im Gebiet zwischen Pattensen und Pohle hatte es in den vergangenen Wochen heftig gebrodelt. Beim ordentlichen Schützentag im März war Mundt überraschend und mit deutlicher Mehrheit gegen den Kandidaten Andreas Vogel aus Bad Münder zum Nachfolger des aus Altersgründen ausgeschiedenen Peter Leiß gewählt worden. Doch der Pattenser Albert Rintelmann hatte wegen angeblicher formeller Fehler den Wahlgang gerügt. Der damalige Schützentag endete geadezu turbulent, weil bereits feststehende Kandidaten für den neuen Kreisvorstand plötzlich ihren Verzicht erklärten. Folglich musste sich Mundt eine fast komplett neue Mannschaft suchen. Schon damals kündigte er einen außerordentlichen Kreisschützentag an, der jetzt in Klein Süntel stattfand. Und da die Delegierten ohnehin zusammenkommen mussten, stellte er sich erneut und – wie er selbst ausdrücklich betonte – "freiwillig" einer erneuten Wahl. Ein weiterer Kandidat warf seinen Hut in den Ring: Rintelmann.
Mit deutlicher Mehrheit als Kreisvorsitzender bestätigt: Wilfried Mundt.
Schon vor der Entscheidung zeigte sich der Feggendorfer zuversichtlich, aus der Abstimmung gestärkt hervorzugehen. Denn ohne Mühe war es ihm gelungen, geeignete Kandidaten für den neuen Kreisvorstand zu finden. Zudem gab es bereits etliche Sympathiebekundungen aus verschiedenen Vereinen. Der Vorsitzende des Schützenvereins Egestorf, Heinz-Hermann Westphal, leitete die geheime Abstimmung. Als er das Ergebnis verkündete, verließ Rintelmann die Versammlung ohne den sonst eigentlich üblichen Glückwunsch an den Gegenkandidaten. Mit ihm gingen sechs weitere Anwesende, darunter die bisherigen langjährigen Kreisvorstandsmitglieder Erika und Reinhard Fricke sowie Manfred Pabst.
Die übrigen Personalentscheidungen waren nur noch Formsache: Weitgehend einstimmig wurden zum stellvertretenden Kreisvorsitzenden Lothar Feddersen (Bennigsen), Schießsportleiter Erich Ziehlke (Springe), die EDV-Referenten Udo Herrmann (Bennigsen) und Frank Zipsner (Springe) sowie zur stellvertretenden Schriftführerin Regina Schwarz-Ahrens (Springe) gewählt. "Es war eigentlich eine ruhige und harmonische Sitzung", bilanzierte Mundt nach dem Schützentag gegenüber dem SW. Gleichwohl habe es einige erregte Stimmen zum Verhalten Rintelmanns und seiner Getreuen gegeben. Diese gipfelten gar in Forderungen, den Pattenser aus dem Kreisvorstand zu entlassen. Er war dort bislang als Referent für den Breitensport tätig. Mundt muss dies nicht mehr entscheiden. Nur Stunden nach der Versammlung erklärte Rintelmann schriftlich seinen Verzicht.
Der neue Vorsitzende will nun selbst alles daran setzen, den Kreisverband wieder in ruhiges Fahrwasser zu führen. Am 9. Juni wird der Kreisvorstand in Völksen tagen. Ebenfalls im Juni richtet das Jägercorps Springe das Kreisschützenfest aus. Dann soll endgültig wieder die Harmonie herrschen, für die die Schießsportler in den alten Springer Landkreisgrenzen bislang bekannt gewesen sind. Die Voraussetzungen hierfür sieht der Polizeibeamte, der auch weiterhin das Deister-Schützencorps seines Heimatortes leiten wird, als günstig an: "Ich habe nach meiner erneuten Wahl nur positive Stimmen gehört." Foto: al