APELERN (al). Sie sind zerborsten, verschwunden oder einfach nur im Unterholz versunken. Die Rede ist von Grenzsteinen, die einst die jeweiligen Hoheitsgebiete markierten und die zum Beispiel über den Großen Riesen bei Apelern auf der Linie standen, die zwischen der früheren hessischen Grafschaft Schaumburg und dem Königreich Hannover verlief. Diesen Steinen will der Apelerner Verein für Heimatpflege und Fremdenverkehr wieder mehr Aufmerksamkeit widmen. Nicht, dass alte Grenzen neu belebt werden, sondern dass diese historischen Kulturgüter wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken.
Start zu einer informativen Exkursion: Am Riesbach erläuterte Veit Richter (2. von links) die Bedeutung der Wasserkraft für seine Riesenmühle.
Acht Steine, so weiß es Veit Richter, der die Gruppe vom Riesbach bei Apelern bis hinüber nach Wiersen führte, habe es allein in diesem Bereich gegeben. Das konnte er einfach erläutern, weil die Steine fortlaufend nummeriert waren.
Inzwischen fehlen einige. Sie sind zerbrochen, umgefahren oder bei Bauarbeiten zum Beispiel für die Autobahn quasi über Nacht verschwunden. An einer Stelle guckte nur noch der Sockel aus dem Boden. Der Stein selbst lag etwas abseits, vom Moos völlig überwuchert.
Deshalb hat sich der Heimatverein Arbeit vorgenommen. Natürlich müssen die Steine an Ort und Stelle stehen bleiben.
Aber rings um die Monumente will die Gruppe Unterholz und Bewuchs beseitigen, damit die wenigen Wanderer, die sich in das Gebiet verirren, die historischen Markierungen betrachten können. So jedenfalls wurde es von der Gruppe beschlossen, als sie am späten Nachmittag bei ihrem Vorsitzenden Werner Hirt eintraf und den Tag bei Grillwürstchen ausklingen ließ.
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