1. "Solides Handeln mit Augenmaß" hat sich bewährt

    Auf der Ortsversammlung der Volksbank in Schaumburg spricht Vorstand über die Finanzkrise und ihre Auswirkungen vor Ort

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    BAD NENNDORF (pd). Wenn die Volksbank in Schaumburg zu einer Ortsversammlung in die Wandelhalle Bad Nenndorf einlädt sind den Gastgebern immer aufmerksame Zuhörer sicher. Diesmal hörten die gut 700 Mitglieder ganz besonders genau hin, denn im Gespräch mit SN-Chefredakteur Uwe Graells ging es in weiten Teilen um die Auswirkungen der Finanzkrise auf das heimische Geldinstitut und seine Kunden.

    Dank einer soliden Geschäftspolitik sei die Volksbank in Schaumburg von dem Debakel der Finanzmärkte national und international nicht betroffen, so Vorstand Reinhard Schreeck. Trotzdem habe die Volksbank mit einem Vertrauensverlust zu kämpfen, der mittlerweile auch zu Verlusten geführt habe. "Ich kann noch gut schlafen", lautete die Antwort von Reinhard Schreeck auf die Frage von Graells, ob denn angesichts der negativen Schlagzeilen der vergangenen Monate seine Nachtruhe gestört sei. Dank einer soliden Geschäftspolitik sei die Volksbank in Schaumburg von der aktuellen Finanzkrise nicht direkt betroffen. "Subprime entspricht nicht unserem Geschäftsmodell", erklärte Schreeck den Zuhörern. "Wir sind die Bank für die Region und betreiben kein Investmentbanking und ständige Strategiewechsel. Wir konzentrieren uns auf unsere Mitglieder und das seit nun bereits 140 Jahren", betonte Schreeck. Die Kundeneinlagen und Inhaberschuldverschreibungen seien bis zu 100 Prozent geschützt. Die deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken würden sich in turbulenten Zeiten als außerordentlich stabil erweisen. Die Bilanzsumme der Volksbank in Schaumburg ist im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent auf 765 Millionen Euro gestiegen. Die Summe der gesamten Geldanlagen der Mitglieder und Kunden der Volksbank in Schaumburg ist auf 852 Millionen Euro angewachsen, das entspricht einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr von 4,9 Prozent, was den Vorstandssprecher zur Bewertung "Das ist absolut überdurchschnittlich" veranlasste. Ebenfalls gestiegen sind die Ausleihungen: Von 652 Millionen Euro in 2006 auf 681 Millionen Euro in 2007, ein Anstieg um 4,4 Prozent. In der Vertreterversammlung im Juni wolle man einen Dividendenvorschlag von sechs Prozent abgeben. Bei allen positiven Bilanzzahlen gab Schreeck auch zu, dass das Jahresergebnis 2007 als "bescheiden" einzustufen sei. Denn auch die Volksbank in Schaumburg habe mit dem Vertrauensverlust und damit verbundenen Geldverlusten zu kämpfen gehabt. Kursverluste durch Ankäufe von Anleihen bei der Industrie-Kreditbank (IKB) hätten große Einbußen zur Folge gehabt. 900 000 Euro müsse durch die Wertberichtigung abgeschrieben werden. So etwas sei 1992 auch einmal geschehen. Er gehe aber davon aus, dass in den folgenden Jahren alle Wertpapiere zu 100 Prozent eingelöst würden. Auch wegen der sinkenden Körperschaftssteuer zeigte sich Schreeck optimistisch. "Die Verwerfungen werden sich wieder regeln", so seine Einschätzung. Auch die Höhe des Eigenkapitals, die der Vorstand mit 60 Millionen Euro bezifferte, sei als "sehr gut für eine Bank dieser Größenordnung" zu werten. Bei der Frage nach der Entwicklung von Baugebieten in der Regie der Volksbank in Schaumburg gab Schreeck zu, dass nicht alles "konfliktfrei" gelaufen sei. Gerne hätte er sich in Bezug auf die Abwicklung des Baugebietes "Vordere Hohefeld" von Rat und Verwaltung eine zügigere Gangart gewünscht. Am Ende seien aber alle Seiten wohl zufrieden. Anfang Mai wird es laut Schreeck mit der Erschließung des Baugebietes im Nordwesten der Kurstadt losgehen. Im September werde man mit dem Bau der ersten Häuser beginnen können. Im ersten Bauabschnitt sollen 65 Häuser entstehen. Für 25 Grundstücke lägen bereits Reservierungen vor. Auf das Areal vom ehemaligen Freibad angesprochen, geriet der Vorstand nahezu ins Schwärmen. Nach seiner Einschätzung würde es sich bei diesem Baugebiet um den "schönsten Platz in Bad Nenndorf" handeln. Die Verhandlungen mit dem Land wären nicht ganz einfach gewesen, dafür habe man das Grundstück am Ende günstiger als noch vor drei Jahren kaufen können. "Wir haben noch kein endgültiges Konzept und wollen dabei in enger Abstimmung mit der Stadt agieren", ergänzte Schreeck. Er geht davon aus, am 30. August dieses Jahres konkrete Pläne präsentieren zu können. Marktbereichsleiter Manfred Völker nutzte die Vollversammlung, um zu den Themen "Abgeltungssteuer", "Modernisieren und Energie sparen" sowie "Altersvorsorge" hinzuweisen. Ziel der Bank sei es, nicht voreilig, sondern wohl überlegt zu handeln. Lösungen und Empfehlungen müssten stets individuell auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmt sein. Foto: pd

    Vorstand Reinhard Schreeck (li.) im Gespräch mit Uwe Graells.

    Marktbereichsleiter Manfred Völker: "Noch nie war es so einfach, sich mit Hilfe unseres Vorsorge-Gutachtens über den Stand seiner Altersvorsorge zu informieren".

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