1. Von einem Obernkirchner in AdelaideAG Schaumburger Trachten zeigt heimische Kultur am anderen Ende der Welt / Gegenbesuch ist bereits geplant

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    LANDKREIS (ih). Lange Unterhosen, Unterrock, Überrock und eine Schürze. Bei mehr als 30 Grad im Schatten war es für Corinna Gaus und Elfi Jahn eine Herausforderung, die Schaumburger Tracht anzuziehen. Immerhin 7,5 Kilo wiegt sie, ohne Mütze. Doch die Arbeitsgruppe Schaumburger Trachten hatte sich aufgemacht, die prachtvolle Kleidung in Australien zu zeigen. Aus Gewichtsgründen kamen aber nur ein Exemplar der Lindhorster Tracht und eines der Bückeburger mit in den Flieger.

    Drei Wochen lang bereisten die 36 Teilnehmer aus vier Trachtengruppen den roten Kontinent. Neben dem Besuch bei einer befreundeten Gruppe entdeckten die Schaumburger das Barossa Valley, den Ayers Rock und die Blue Mountains. Kangurus, Koala und intensive Farben boten der Gruppe einen faszinierenden Blick auf das Land.

    Auch wenn Natur, Landschaft und Menschen ganz anders waren, gab es viel Bekanntes. Manfred Gümmer und Horst Asche erinnern sich im Pressegespräch an Schnitzel, Schattenplätze und Schützenfeste.

    Nach dem zweiten Weltkrieg kamen Viele nach Adelaide. Bis heute pflegen die Auswanderer ihre Kultur. Der Deutsche Club in Adelaide habe mehrere hundert Mitglieder, allein im Tanzkreis seien regelmäßig 30 Tänzer dabei. Für die Freunde aus Deutschland hatte sich der Deutsche Club etwas ganz besonderes einfallen lassen. Ein gemeinsames Abendessen mit Schnitzel, Sauerkraut oder Fisch und geselliger Stimmung. Danach schnappten sich Rudi Wacker, Jürgen Kruse und Frank Prietzel im Wechsel das "Schifferklavier" und spielten zum Tanz auf. Schnell fanden sich die "Aussis" in einen der bekanntesten Achttourigen ein. In langen Reihen tanzten Deutsche und Australier den "Obernkirchner". Zur Not auch barfuß.

    Dass die Menschen in Adelaide und vor allem die Mitglieder des Deutschen Clubs ordentlich feiern können, ist im ganzen Land bekannt. Denn dort findet das größte Schützenfest Australiens statt, zu dem immer wieder deutsche Vereine eingeladen werden. "Alles muss dort groß sein," erinnert sich Manfred Gümmer.

    Das liegt wahrscheinlich am Land selbst, denn auch dort ist alles irgendwie größer und weiter. Gümmer selbst entdeckte die Weltmetropole Sydney aus der Luft, andere bestiegen die Bogen der berühmten "Harbour Bridge" zu Fuß. Horst Asche hingegen ließ sich in Melbourne von einem weltumspannenden Phänomen einfangen. Der Formel 1 Zirkus war zu Gast in Australien. Mit Ohrenstöpseln ausgerüstet suchte er sich einen Schattenplatz an einer Kurve. "Sonst hätte ich einen Fips bekommen," erinnert er sich an die Hitze und den Lärm an der Rennstrecke.

    Wann es das nächste Mal nach "Down under" geht, wissen die Trachtentänzer noch nicht. Doch wiederkommen würden sie wohl alle.

    Zunächst ist ein Gegenbesuch des deutschen Volkstanzkreises Adelaide geplant. Vielleicht in zwei Jahren, Bis dahin schwelgen die Schaumburger Australiengänger sicher noch in guten Erinnerungen. Foto: privat

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