SOLDORF (al). Ein alter Weg kommt zu neuen Ehren. Die schmale Parzelle entlang des Salzbachs, auf dem früher die Lyhrener ihre Handwagen zur Rodenberger Windmühle und später wohl die Soldorfer ihre Ernte zur Rehbruchsmühle zogen, ist mit Mineralgemisch befestigt worden. Vor knapp einem Jahr gab es noch Differenzen um das nur knapp 250 Meter lange Teilstück. Aber schnell hatten sich die Kontrahenten geeinigt. Nun folgen sogar schon Überlegungen, diesen sogenannten "Mühlenweg" zum Bestandteil eines ganzen Soldorfer Wanderwegenetzes zu machen.
Mit einem Mineralgemisch ist die beliebte Verbindung für Spaziergänger entlang des Riesbachs wieder hergerichtet worden.
Bis vor rund zwölf Monaten führte eigentlich nur ein besserer Trampelpfad von der Verbindungsstraße zwischen Lyhren und Groß Hegesdorf am Bach entlang nach Soldorf zurück. Aber hier gingen Spaziergänger gern entlang, führten ihre Hunde aus oder genossen ganz einfach das idyllische Nebeneinander zum Bach.
Als aber ein Landwirt ein wenig zu großzügig den Pflug führte, war der Ärger da. Bis in den Apelerner Gemeinderat hinein hallten die Proteste. Doch schnell war der Frieden wieder hergestellt. Eine genaue Vermessung der tatsächlichen Gegebenheiten wäre finanziell zu aufwendig gewesen. So einigten sich alle Beteiligten darauf, einen Streifen als Weg neu zu befestigen. Die Gemeinde wolle das Material stellen; die Soldorfer, denen der Weg so wichtig ist, sollten den Einbau übernehmen.
Das erledigten jetzt einige Helfer mit technischer Unterstützung des Tiefbauunternehmers Christoph Pfingsten-Mensching. Auf einer Länge von gut 230 Metern wurde der weiche Untergrund befestigt. So ist die Parzelle künftig nicht mehr zu übersehen. Und sie lädt geradezu zur Benutzung ein. Dass das so bleibt, will Stefan Erdmann als künftiger "Wegewart" sicherstellen.
Bei ihren Recherchen ist den beiden Vorsitzenden des Dorfgemeinschaftsvereins, Heinrich Wilkening und Manfred Röver, übrigens bekannt geworden, dass die Parzelle aus dem Lyhrener Besitz von der einst noch selbständigen Gemeinde Soldorf erworben wurde. "Vielleicht hat es ja Streit gegeben", rätselt Röver über mögliche Gründe. Vielleicht aber war es nur eine konsequente Folge der Nutzung durch die hiesige Bevölkerung: "Ein kurzer Weg zur Mühle ist den Menschen stets sehr wichtig gewesen." Foto: al