FEGGENDORF/SPRINGE (al). Bei einem außerordentlichen Schützentag will der Kreisschützenverband Deister-Süntel-Calenberg am kommenden Sonntag, 27. April, in Klein Süntel seine Turbulenzen endgültig bereinigen. Vor ein paar Wochen hatte es bei den Schießsportlern des Altkreises Springe tüchtig geknirscht. Damals hatte sich eine deutliche Mehrheit für den überraschend kandidierenden Feggendorfer Wilfried Mundt ausgesprochen. Doch das Ergebnis schien einigen Anwesenden nicht zu passen: Für den übrigen Kreisvorstand fanden sich keine Kandidaten. Und nach der Versammlung legte ein Vereinsvorsitzender sogar Protest gegen den Wahlgang ein.
Der Feggendorfer Wilfried Mundt strebt weiterhin den Kreisvorsitz an.
Zur Vorgeschichte: Die Nachfolge des langjährigen Kreisvorsitzenden Peter Leiß sollte Mundt antreten. Das war schon vor Monaten absehbar. Doch es regte sich insbesondere im östlichen Bereich des Kreisgebiets Widerstand. Dort wurde ein Gegenkandidat nominiert, der sich in Versammlungen vorstellen konnte. Mundt erhielt diese Gelegenheit nicht – und warf das Handtuch. Doch kurz vor dem Kreisschützentag gingen etliche Signale nach Feggendorf, dass dieser doch kandidieren solle. Der Vorschlag kam; und Mundt wurde mit deutlicher Mehrheit gewählt.
Schon damals war klar, dass erst in einem zweiten Anlauf der neue Kreisvorstand komplettiert werden könne. Zu diesem Termin hat Mundt jetzt gemeinsam mit seinem Vorganger, dem Ehrenvorsitzenden Peter Leiß, eingeladen und dabei auch die Wiederholung des Wahlvorgangs für den Kreisvorsitzenden auf die Tagesordnung gesetzt. "Ich lasse mir doch nichts nachsagen", begründete Mundt diese Entscheidung. Denn der Vorsitzende des Pattenser Schützenclubs, Albert Rintelmann, hatte Protest eingelegt, weil die Wahl nicht geheim erfolgt sei. Diesen Formfehler will Mundt jetzt korrigieren lassen. "Natürlich trete ich an", erklärte er und zeigte sich zuversichtlich, eine breite Mehrheit der Delegierten auf sich vereinen zu können. Dabei gibt es jedoch voraussichtlich einen Gegenkandidaten: Rintelmann.
Seinen Optimismus begründet Mundt mit seiner letztlich erfolgreichen Suche nach weiteren Kandidaten für den künftigen Kreisvorstand. Er habe nicht lange suchen müssen, berichtete er von den vergangenen Wochen. Im Gegenteil: Das Telefon habe bei ihm geklingelt; und einige Anrufer hätten von sich aus ihre Bereitschaft erklärt.
Deshalb sei er fest davon überzeugt, mit einer neuen Mannschaft den Kreisverband bald wieder in ruhiges Fahrwasser bringen zu können. Inzwischen hat er auch die Mitglieder im eigenen Verein beschwichtigt: Sein Engagement auf Kreisebene gehe nicht zu Lasten des Schützencorps. "Auf jeden Fall bis 2012" wolle er in Feggendorf Vorsitzender bleiben. Foto: al