NIENSTÄDT (mr). Wenn eine Schlange, eine Spinne, ein Tukan, ein Affe, ein Jaguar und ein Ozelot ein Wettrennen veranstalten, kann es hinterher nur Streitigkeiten um das Ergebnis geben. Denn jedes Tier ist unterschiedlich, aber auf seine Weise wunderbar. Und vorallem hat "jedes Tier und jede Pflanze ein Recht hier zu leben". Wo? Im Tropischen Regenwald, der "grünen Lunge" der Erde.
Phantasievolle Köstüme und ein detailliertes Bühnenbild: Der Tukan alias Anne wird von einem (Stoff-)Affen beobachtet.
Das brachten die Kinder der Klasse 3 e der Grundschule Nienstädt in ihrem Theaterstück ganz deutlich zum Ausdruck, das sie als einen Projektteil im bundesweiten Wettbewerb "Tesalino und Tesalina im Regenwald" der Stiftung Lesen einstudiert hatten. Eine Lehrerin, die der Vorführung in der Schule beiwohnte, lobte das "sehr schöne" Bühnenbild: Verschiedene Echtpflanzen schlängelten sich durch selbstgebastelte Bäume, echte Stofftiere schauten zwischen den grünen Blättern nach dem Rechten. Die Mädchen und Jungen steckten wochenlang ihre ganze Kreativität in das Bühnenbild - und in die anderen Projekte, die abschließend zusammen bei der Stiftung Lesen eingereicht worden sind. Ganz viel lesen und infomieren stand die letzten Wochen auf dem Programm der 3 e. Im fächerübergreifenden Projektunterricht schrieben die Schüler eine Geschichte von "Tesalino und Tesalina im Regenwald" zu Ende, übten das Theaterstück ein und gestalteten das Bühnenbild. In der Auseinandersetzung mit dem Regenwald wurde ihnen bewusst, wie bedroht die "grüne Lunge" ist. Das erfuhren sie unter anderem aus Briefen, die sie von Menschen erhalten hatten, die sich eine lange Zeit im Regenwald aufhielten. Sie schrieben einen Brief an das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, in dem sie die "liebe Regierung" baten, "dass sie helfen, den Tropischen Regenwald zum Naturschutzgebiet zu machen" und bekamen einen zwei Seiten langen Brief zurück. Welche Bewertung die Schüler für ihr großes Engagement von der Jury erhalten, ist noch offen - letztes Jahr setzten sie sich unter 2 000 Klassen ihrer Jahrgangsstufe auf den 2. Platz durch. Doch wie Lisa-Marie, Alice, Anne, Katharina, Monivier und Julia schon im Wettrennen der Dschungeltiere feststellten: Jede Projektarbeit ist auf ihre Weise einzigartig - und die von ihnen und ihren Klassenkameraden der Klasse 3 e in jedem Fall. Foto: mr
Nach dem Wettrennen beobachten die Tiere entspannt, wie die Indianer den Besuchern aus Nienstädt ihre Heimat, die Tropischen Regenwälder, erklären.