STADTHAGEN (ih). Ohne Kultur Stadthagen geht das Kleinkunstfestival "Paroli" in die kommende Saison. Auch Kooperationen im Veranstaltungsbereich mit der Alten Polizei wird es in diesem Jahr nicht geben. Grund dafür ist das 30-jährige Jubiläum des Vereins. Der Vorsitzende Bernward Bock hob stellvertretend für den gesamten Vorstand das besondere Programm der Jubiläumssaison hervor. Dieses solle ein Alleinstellungsmerkmal bekommen, so Bock auf der Mitgliederversammlung am vergangenen Dienstag.
Kultur Stadthagen will bewusst auf eine Beteiligung am Schaumburger Kleinkunstfestival verzichten.
Grundsätzlich sei die Ankopplung an das Kleinkunstfestival Paroli etwas, das Kultur Stadthagen weiterhin unterstützen solle. Im Rückblick auf die vergangene Veranstaltung im Rahmen des Festivals habe es innerhalb des Vereins geteilte Meinungen zu den Künstlern gegeben. Mit den "Polnischen Impressionen" habe man die Katze im Sack gekauft, so Bock. Doch den Besuchern des Abends habe es gefallen. "Intern bestand Einigkeit, dass das nicht die Stärke von Kultur Stadthagen ist", so Bock. Für die kommenden Beiträge zu Paroli wünschte er sich eine deutlichere Handschrift von Kultur Stadthagen auf einem anderem Niveau.
Auch mit den Veranstaltungsorten verlässt Kultur Stadthagen gewohnte Pfade. Bereits am 23. Mai würdigt Kultur Stadthagen in einer punktuellen Veranstaltung das Schaffen Wilhelm Buschs. In der neuen Aula des Wilhelm Busch Gymnasiums, einem "interessanten Veranstaltungsort", heißt es dann "Wilhelm Busch und Tusch". Auf weiterführende Veranstaltungen innerhalb des 100-Todesjahres verzichtet Kultur Stadthagen jedoch bewusst. "Wir wollen uns nicht in Konkurrenz mit anderen Kulturschaffenden rund um Busch stellen." Zudem entstünde sonst schnell eine Monokultur rund um Wilhelm Busch, so Bock. Auch die Klosterkirche oder die künftige Zehntscheune als Veranstaltungsort hat Kultur Stadthagen im Blick.
Die neue Saison von Kultur Stadthagen startet dann am 12. September. Ein Kammerkonzert mit den Kammerphilharmonikern Bremen und einem Cellosolisten ist als Auftaktveranstaltung für das Jubiläum gedacht. Diesem folgt am 13. September ein Festakt und Empfang. Aus vielen kulturellen Bereichen hat sich der Vorstand für die Saison 2008/2009 bedient. So kommt ein Ensemble aus Potsdam mit dem Theaterstück "Mozart und Casanova" im Oktober nach Stadthagen. Autorenlesung, Chorkonzert oder Vocalquartett und immer wieder kammermusikalische Abende bilden eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft.
Auch in Grenzbereiche stößt Kultur Stadthagen immer wieder vor: Das "Duo xy" sei eher im Jazz zu verorten und soll den Verein Kultur Stadthagen auch bei einem anderen Klientel bekannt machen. Im Mittelpunkt der Musiker stehe jegliche Art von Schlagwerk, berichtete Bock den Mitgliedern. So gäbe es Bach auf dem Marimbaphon, dem Nationalinstruments Guatemalas. "Ein neuer Impuls auch für Kultur Stadthagen", schloss Bock. Foto: ih