1. "Flüchtigkeit des Augenblicks" kommt aus dem Skizzenbuch

    Busch-Geburtshaus zeigt Originale aus dem "Wiedensahler Skizzenbuch"

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    WIEDENSAHL. "Zum Geburtstag gibt es gemeinhin Geschenke, und die haben wir uns auch heute gemacht!" Auf den Punkt brachte Rudolf Meyer als Vorsitzender des Förderkreises Wilhelm Busch Wiedensahl (WBW) und zugleich der Wilhelm-Busch-Stiftung Wiedensahl das, was das Wilhelm-Busch-Geburtshaus seit dem 176. Geburtstag des Malers und Zeichners, Dichters und Denkers am 15. April zeigen kann: Unter dem Titel "Die Flüchtigkeit des Augenblicks" 32 Blätter in zehn Rahmen aus dem kürzlich aus Privatbesitz erworbenen "Wiedensahler Skizzenbuch".

    Gemeinsam mit der Kulturstiftung des Kreises Schaumburg, der Stiftung der Sparkasse Schaumburg und der Schaumburger Landschaft hat die Busch-Stiftung das etwas vergilbte und teilweise schon "gefledderte" Heft mit Bleistiftzeichungen und Skizzen des Protagonisten erworben. Wegen der (nicht gegebenen) Qualität des zwischen 1855 und 1857 genutzten Heftes etwa im heute üblichen Brief-Querformat können die Raritäten lediglich bis zum 18. Mai präsentiert werden.

    Doch Eva Burdorf von der Schaumburger Kulturstiftung und Sigmund Graf Adelmann als Geschäftsführer der Schaumburger Landschaft sind sich sicher, in Zukunft weitere Entwürfe aus dem Büchlein in Buschs Geburtsort präsentieren zu können – beispielsweise von den Rückseiten der aktuellen Ausstellungsblätter.

    Die Verantwortlichen für den Ankauf des "Wiedensahler Skizzenbuches", das der Künstler selbst so auf der Deckblatt-Innenseite betitelt hat, freuen sich darüber, in Schaumburg etwas "Einmaliges" zeigen zu können. "Das ist Schaumburger Kulturgut, das gehört hierher".

    Bei der fachberechten Zerlegung des Büchleins in die einzelnen Blätter habe das Sprengel-Museum in Hannover wertvolle Unterstützung geleistet. Damit sei sicher gestellt, dass mit einer neuen Fadenheftung das Werk wieder komplettiert werden könne.

    Viel Lob bei der Eröffnung dieser Ausstellung im Busch-Gerburtshaus gab es von den Premierengästen für den neuen "Ochsenblut roten" Anstrich in der "Schatzkammer", wie sie Meyer nannte. Diese gedeckte Farbgebung rückt die kleinen Busch-Formate noch deutlicher ins Zentrum. Zu Papier gebracht hat der damals 23- bis 25-jährige Busch bei seinen Wanderungen und Spaziergängen rund um seinen Geburtsort und im Weserbergland vor allem Landschaftsdetails, Architektur und Personen. Besondere Aufmerksamkeit fand bei den ersten Besuchern die Zeichnung "Östringhusen". Der das Bild dominierende Findling soll vormals als germanische Kultstätte gedient haben.

    Er wurde nach protokollierten Berichten von Zeitzeugen noch zu Lebzeiten Buschs gesprengt und beim Straßenbau als Untergrund verarbeitet.

    An die heute kaum mehr bekannte Ortsbezeichnung Östringhusen erinnert im Petershäger Ortsteil Neuenknick ein Straßenname. Besichtigen kann man die Stätte auch auf der Radwanderroute "Auf den Spuren von Wilhelm Busch".

    Das Wilhelm-Busch-Geburtshaus in Wiedensahl ist geöffnet dienstags bis sonntags von 10 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr.

    Foto: privat

    Im Blickfeld: Busch-Zeichnungen aus dem "Wiedensahler Skizzenbuch".

    Kontrast in der "Schatzkammer" des Wilhelm-Busch-Geburtshauses: Für die Präsentation von Originalen aus dem "Wiedensahler Skizzenbuch" sind die Wände ochsenblutrot gestrichen.

    Zu den Gästen der Ausstellungseröffnung "Die Flüchtigkeit des Augenblicks" zählt auch Wilhelm Buschs Urgroßnichte Marie-Luise Niemeyer (re.).

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