STADTHAGEN (mr). "Hier an dieser Stelle entsteht Aufbruchstimmung", unterbrach Bürgermeister Bernd Hellmann den Redner Peter Hauß, der zusammen mit rund 60 anderen Eigentümern, Einzelhändlern und Anliegern der Nordstadt am vergangenen Dienstagabend der Einladung der Stadt zur Information und Diskussion gefolgt war.
Dem Aufruf des Bürgermeisters, gemeinsam ein Konzept für die QIN-Initiative zu erarbeiten, folgen - erstmal per Handzeichen - rund ein Drittel der Anwesenden.
Bekräftigen mit Präsenz die ernsthafte Suche nach einer gemeinsamen Lösung: Die Vertreter der Stadt mit Lars Masurek, (v. vorne), Stefanie Schädel (Bauamt), Bernd Hellmann, Manfred Fellmann (Bauamt) und Gerd Hegemann (Bauamt) sowie Hans-Hermann Buhr (IHK Hannover-Hildesheim).
c: Hans-Hermann Buhr erklärt den Anwesenden zusammenfassend, wie die QIN-Initiative funktioniert.
Kritik ja, aber bitte konstruktiv. Dieser Grundeinstellung der Verwaltung verlieh Hellmann in der Diskussionsrunde immer wieder Ausdruck. Und machte gleichzeitig deutlich: "Wir wollen kein Strohfeuer entfachen, sondern eine nachhaltige Entwicklung anstoßen. Das geht aber nur gemeinsam." Rund ein Drittel der Anwesenden bekräftigten am Ende des Abends per Handzeichen die Zusammenarbeit zwischen den Anliegern der Nordstadt und der Verwaltung: Sie werden sich am Dienstag, 6. Mai, erneut im Rathaus einfinden, um konkrete Vorschläge für die Teilnahme an der Quartiersinitiative Niedersachsen (QIN) zu besprechen.
Findet das Projekt zur Stabilisierung und Weiterentwicklung von Zentren, bzw. Quartieren, die Zustimmung der Jury, erhält die jeweilige Stadt vom Land 40 Prozent der förderfähigen Investition. Voraussetzung dafür ist unter anderem, dass weitere 20 Prozent der Gesamtsumme von der privaten Wirtschaft getragen werden. Lars Masurek, Wirtschaftsförderer der Stadt, stellte Beispiele aus anderen Städten vor, sich in Kooperation aus Verwaltung, Wirtschaft und Privatleuten ihren Problemen von Leerständen zu stellen und ihre "schwachen" Quartiere zu stärken. Zusammenfassend spielte in fast allen Städten das Zusammenwirken verschiedener Akteure und unterschiedlicher Maßnahmen die entscheidende Rolle zur Verbesserung der Gesamtsituation.
An der es in der Nordstadt noch einiges zu tun gibt. Das stellte keiner in Frage. Nur sind noch "zu wenig kurze Drähte da", mischte Nicolaus von Schöning sich als Vertreter des Vereins Stadtmarketing Stadthagen (SMS) in die Diskussion. Zwar bescheinigte er der Stadt, schon "viel geleistet zu haben", appellierte aber an sie und alle, "grundsätzlich die Verkehrsführung" noch einmal zu überdenken.
Denn diese wurde von vielen Alteingesessenen der Nordstadt neben zu hohen Mietpreisen in diesem Quartier und der Parkplatzsituation als Hauptknackepunkt gewertet. "Stadthagen braucht dringend einen inneren Rundverkehr", so Hauß. Und setzte sich mit in das, von der Verwaltung ins Wasser gelassene, Boot: Wenn das Thema Verkehrsplanung komplett neu aufgenommen werde, würde er ein Haus in der Nordstadt für ein Jahr mietfrei zur Verfügung stellen. "An dieser Stelle entsteht Aufbruchstimmung".
Foto: mr