1. Kultur direkt vor der Nase entdecken

    Ausstellung im Steinhuder Fischer- und Webermuseum begibt sich auf Spurensuche / Vorträge geplant

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    STEINHUDE (sowi). Das Steinhuder Fischer-und Webermuseum, Neuer Winkel 8, informiert in der Sonderausstellung zum Thema "Spurensuche im Schaumburger Land", mit wunderschönen farbigen Postern und Texterläuterungen über hoch interessante Kulturgüter aus allen Schaffensbereichen menschlichen Wirkens im Schaumburger Land. "Wahrhaftig", so schwärmte die welterfahrene Elise Bürger, als sie 1813 das Schaumburger Land bereiste und entzückt über den Naturraum ausrief: "Dieser Überblick hier ist so reich, dass der ärmste Erdbewohner dabei seiner Armut vergessen und sich glücklich fühlen muss."

    Seit 1999 sind ehrenamtliche Helfer auf Spurensuche nach vergangenen Zeiten im Schaumburger Land unterwegs.Gerade die vielfachen kleine Spuren, die nicht unter Denkmalschutz stehen, aber die Dörfer und Landschaft prägen, sind durch den Verfall gefährdet.

    Aufgrund ihrer großen Verbreitung und Nähe, werden heute Kulturgüter im Schaumburger Land kaum bewusst wahrgenommen und sind daher besonders gefährdet - sie sind Kulturdenkmäler besonderer Bedeutung.

    Das Schaumburger Land hat sich trotz mancher Veränderung etwas Eigentümliches bewahrt. Es blieb ein Landstrich am Fuße der deutschen Mittelgebirge um das Städtedreieck Rinteln-Stadthagen-Bückeburg, ein eigener Kulturraum, dessen Geschichte auch in der Gegenwart lebendig ist, ein Landkreis der sich durch die Kontinuität seines historischen Raumes auszeichnet. Die ausgestellte Posterserie richtet sich an die Bewohner vor Ort, der Region aber auch besonders an die Touristen. Sie sollen so die Schönheit und Vielfalt der Kulturgüter kennen und schätzen lernen.

    Die Serie setzt sich aus den Einzelthemen Schaumburger Mützen, Schaumburger Tore, Schaumburger Brücken, Schaumburger Grenzen, historische Wegstrecken und Schaumburger Baumgestalten zusammen. Die Mützen sie sind bei den ländlichen Bauten ein auffallendes Baumerkmal. Die weit nach vorne gewölbten Rundwalme an den Giebeln vermitteln den Eindruck einer aufgesetzten Mütze. Die Pfosten der Tore sind aufwendig aus Sandstein gefertigt und die aus schwerem Eisen gefertigten Gitter sind meist reich verziert. Die Brücken führten zu den Feldern hinter den Gehöften. Sie haben feingesetzte Gewölbe oder werden von mächtigen Sandsteinplatten überspannt. Grenzen sind über lange Strecken erhaltene wallartige Landwehren, die einst der Verteidigung dienten oder Steine, die die Grenze zu benachbarten Territorien markierten. Vor 100 Jahren klapperten im Lande etwa 60 Wasserräder. Historische Wegstrecken im Schaumburger Land sind heute versteckte Seitenwege mit erhaltener Pflasterung und Fahrrinne und Waldschneisen mit markanter Randbepflanzung. Ihre ursprünglich größere Bedeutung ist noch heute erkennbar. Baumgestalten kann man in Ortschaften und Wäldern entdecken. Sie erzählen etwas über ihre Nutzungsgeschichte im Schaumburger Land. Außer den aufgeführten Themenpostern werden auch Poster zu den historischen Ortsspaziergängen mit entsprechender Erläuterung gezeigt. Sie enthalten z. Beispiel eine kleine Ortsgeschichte, Fotos und Erklärungen zu Gebäuden, Gehöften, Ortslagepläne und Ortsnamen in ihrer historischen Veränderung. Eine Besonderheit dieser Posterserie ist die zeitgleiche Präsentation mit der Spurensuche im Internet unter www.schaumburgerlandschaft.de/spurensuche.

    Alle genannten Poster können im Museum käuflich erworben werden. Von den Ortsspaziergängen erhält man die Poster mit Texten im Fischer-und Webermuseum und bei den jeweiligen Gemeindeämtern. Außerdem wird der Schuber "Spurensuche - Kulturzeugnisse im Landschaftsbild" mit 6 Heften einschließlich Landkarten im Museum präsentiert und kann dort auch erworben werden.

    Im Rahmen der Ausstellung sind mehrere Vorträge geplant sowie die Präsentation von Schülerarbeiten der Graf-Wilhelm-Schule. Termine für diese Veranstaltungen werden rechtzeitig bekannt gegeben.

    Die Öffnungszeiten des Museums sind bis Ende April an Wochenenden von 13 bis 17 Uhr; ab Mai von dienstags bis sonntags jeweils von 13 bis 17 Uhr. Foto: sowi

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an