STADTHAGEN (mk). Gemeinsam mit dem heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy besuchte der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Reinhard Führer, verschiedene Stationen im Schaumburger Land, um über die Arbeit des Vereins zu berichten und mit Jugendlichen zu sprechen. Nach einem Gespräch mit Bürgermeister Bernd Hellmann sowie Schülern der Schule am Schlosspark, trug sich Führer in das Goldene Buch der Stadt ein.
Die Geschichte nicht vergessen: Bürgermeister Bernd Hellmann (v.li.), der Präsident des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge, Reinhard Führer, und MdB Sebastian Edathy im Gespräch.
Edathy ist Mitglied im Parlamentarischen Ring des Volksbundes. Hier werden in gemeinsamen Beratungen von Bundesregierung und Volksbund-Vorstand die Rahmenbedingen der Arbeit festgelegt. Auf Einladung Edathys kam Führer nun zu Gesprächen nach Schaumburg. Vor Ort, so der Präsident, könne man auf einer persönlichen Ebene mit den Menschen über die Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges und dessen Folgen sprechen. Auch die Vereinsstruktur ermögliche diesen bürgernahen Kontakt.
Nur zwölf Prozent des Finanzvolumens werden durch den Bund finanziert, die restlichen 88 Prozent werden durch Spenden, Mitgliederbeiträge, etc. aufgebracht. Bis heute hat der Verein keine parteipolitische Ausrichtung. Die Jugendarbeit nimmt einen ganz besonders wichtigen Stellenwert ein. Denn durch sie wird das Thema in die Familien gebracht, die jungen Menschen dienen als Multiplikatoren. Die zahlreichen Jugendbegegnungsstätten würden zudem einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung leisten. Die Enkelgeneration könne endlich über das Thema offen sprechen. Beeindruckt zeigte sich Führer dann auch von dem Projekt der Schule am Schlosspark. Die Schüler des Wahlpflichtkurses "Arbeit für den Frieden" gestalten bereits seit mehreren Jahren die Gedenkfeier zum Volkstrauertag, sammeln für den Volksbund und pflegen die Kriegsgräber. Die Schüler betonen, dass sie so einen besseren Zugang zur Geschichte erhalten haben. In Schaumburg ein einzigartiges Projekt, das, so der Präsident, zur Nachahmung anregen sollte. Zurzeit orientiert sich der Volksbund verstärkt in Richtung Osteuropa. Nach dem Fall des Eisernen Vorhanges kann nun auch hier mit der Aufarbeitung der Geschichte begonnen werden. Dabei, so Führer, stoße man in der Bevölkerung auf viel Zuspruch. Und im letzten Jahr konnten Bundeswehrsoldaten erstmals gemeinsam mit Soldaten der russischen Armee zahlreiche Gefallene umbetten. Die Arbeit des Volksbundes, so Hellmann, diene auch der Erinnerung an eines der schlimmsten Kapitel in der deutschen Geschichte. Foto: mk