VARENHOLZ (km). Das Internat Gut Böddeken erweitert sein schulisches Angebot: Zu dem Internat für Förderung, Therapie und Lernen wird nun nach Jahren des Planens und Konzipierens eine eigene private Wohngrundschule gegründet. Die staatlich anerkannte Ersatzschule in Ganztagsform, die sich gegenwärtig in der letzten Phase des Genehmigungsverfahrens befindet und im August 2008 für die Klassenstufen 1 bis 4 den Schulbetrieb aufnehmen wird, ist so konzipiert, dass schulisches Lernen, Leben im Internat und - wenn erforderlich - therapeutische Hilfe institutionell unter einem Dach vereint werden und so wirkungsvoller zur Geltung kommen.
Für Eltern, die sich näher über die Wohngrundschule informieren möchten, veranstaltet das Internat am 13. April um 15 Uhr einen Info-Nachmittag, an dem das pädagogische Konzept der Schule erläutert und die neuen Schulräumlichkeiten besichtigt werden können.
"Viele Eltern atmen auf, weil es endlich eine Schule gibt, die ihre mit Defiziten, Teilleistungsstörungen oder leidvoller Lerngeschichte geplagten Kinder individuell fördert und wieder stabilisiert," heißt es in einer Presse-Information: "Es wird ein Lernort geschaffen, der den Kindern Raum und Zeit zum Lernen und zum Nachreifen lässt".
Nach 30 Jahren Erfahrung in der Förderung und Therapie von Kindern freut sich besonders der Gründer und Träger der privaten Grundschule, Diplom-Pädagoge Wilhelm Ulrich Blauschek, auf die "Schule des Lebens und des Lernens" auf Gut Böddeken. "Unsere Grundschule ist einzigartig und wird bahnbrechend für die richtige Unterweisung und den richtigen Umgang mit dieser förderungswürdigen Klientel," so Blauschek.
In der privaten Wohngrundschule in Gut Böddeken soll die Erkenntnis umgesetzt werden, dass das jeweilige Kind im Mittelpunkt des Bildungsprozesses steht, weshalb in der neuen Wohngrundschule und dem mit ihr vernetzten Internat verbesserte Strukturen und Rahmenbedingungen für die unterschiedlichsten Lernsituationen eingerichtet und gestaltet werden.
Als staatlich anerkannte Ersatzschule bilden die Lehrpläne des Landes NRW die Grundlage für den Unterricht in den Klassen 1 bis 4.
"Bedingt durch eine hervorragende personelle Ausstattung und die geringen Klassengrößen," heißt es in der Presse-Info, könne der Forderung der Landesregierung nach individueller Förderung jedes einzelnen Kindes nachhaltig entsprochen werden. Im Rahmen von individuell ausgearbeiteten Förderplänen werde den Kindern ermöglicht, auf ihre Ressourcen abgestimmte Lernfortschritte zu erzielen sowie eine angemessene soziale Kompetenz und Integrationsfähigkeit zu erlangen.
Das werde insbesondere durch die enge Verknüpfung von Erziehung und Bildung, durch die gut abgestimmte Zusammenarbeit der Sozialpädagogen des Internates mit den Lehrern der Wohngrundschule, die als ein Team fungieren, gewährleistet.
In der täglichen Unterrichtspraxis setze sich die Orientierung an den Bedürfnissen der Kinder fort, indem die Lern- und Lebenswelt der Kinder entsprechend vorbereitet und eine Atmosphäre des Lebens und Lernens geschaffen werde, die die Kinder annehmen und in der sie angenommen würden. Desweiteren sollen sie auch die Möglichkeit erhalten, die Lern- und Lebenswelt aktiv mit- und weiterzugestalten und sie so ihren individuellen Bedürfnissen anzupassen. -
Aufbauend auf das Raumkonzept, das den Kindern mehr Freiheit ermöglicht als herkömmliche Klassenräume, berücksichtigt die didaktisch-methodische Ausrichtung des Unterrichts in weiten Teilen die reformpädagogischen Ansätze Maria Montessoris. Eingegliedert in einen rhythmisierten Tagesablauf, der sich am Biorhythmus und an den Bedürfnissen des Kindes orientiert, sollen die Kinder in freien Arbeits- und Spielphasen, in Projekten, in Arbeitsgemeinschaften und durch das selbständige Beschäftigen mit didaktischem Material zu selbständigem Lernen ermuntert und geführt werden. Damit soll das Erlernen und die Ausprägung von Schlüsselqualifikationen wie Selbständigkeit, Teamfähigkeit, vernetztes Denken und Kreativität insbesondere Kinder mit einer bisher sehr leidvollen Biografie zu verantwortungsbewussten Mitgliedern der Gesellschaft heranwachsen lassen. Bedingt durch die Orientierung am Kind und durch die sehr überschaubare Klassengröße kann individuell auf Lerntempo, Lernrückstände und Defizite des einzelnen Kindes eingegangen werden. So kann viel dazu beigetragen werden, dass den Kindern gute Schul- und Lebensperspektiven eröffnet werden. Foto: privat