1. KurT weist Vorwürfe der Kliniken zurück

    Übernachtungszahlen sorgen für Unterstellungen / Mangelnde Kommunikation

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    BAD NENNDORF (ih). Für Bad Nenndorf geht es aufwärts. Für das vergangene Jahr ermittelte das statistische Landesamt 249950 Übernachtungen in Bad Nenndorf. 11700 mehr als im WM-Jahr 2006.

    Silke Busche, Kur und Tourismusgesellschaft, ist erfreut über diesen Anstieg. Eine klare Definition der Zielgruppe und höhere Präsenz auf Messen wecke das Interesse an der Kurstadt.

    Die Geschäftsführer der beiden Kliniken im Ort setzen dem positiven Zahlen ihre eigenen entgegen. Denn "die beiden größte Player in Bad Nenndorf", die Klinik Niedersachsen sowie das Staatsbad Bad Nenndorf mit der Rheumaklinik, wollen die Zahlen differenzierter betrachten.

    Bereinigt um die Übernachtungszahlen der Kliniken errechneten sie einen Rückgang der Übernachtungszahlen in Bad Nenndorf von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ohne die Kliniken hätte es in Bad Nenndorf 2007 78563 Übernachtungen gegeben. (87149 Übernachtungen im Jahr 2006). Zudem können die beiden Geschäftsführer die vermeintlich guten Zahlen nicht auf eine verstärkte touristische Arbeit zurückführen. "Eine direkte Kopplung von neuen Flyern, der Präsenz Bad Nenndorfs auf Messen und gestiegenen Besucherzahlen stimmt so nicht," sagte Horst Schiller, Klinik Niedersachsen. Auch die Zufriedenheit der Gäste mit der Arbeit der KurT sei nicht immer positiv. Im Servicecenter gäbe es Kritik, beispielsweise zum Bad Nenndorf-Heft mit Gastgeberverzeichnis, sagte Peer Kraatz, Staatsbad Bad Nenndorf.

    "Wir wollen nicht schlecht über KurT oder Silke Busche reden," stellte Schiller heraus. Doch den Löwenanteil der guten Gesamtzahlen trügen die Kliniken mit ihrem Angebot bei. Es wäre wünschenswert gewesen, wenn sich die KurT im Vorfeld mit den Kliniken abgestimmt hätte. Auch Kraatz wünscht sich eine höhere Aufmerksamkeit seitens der KurT und eine engere Absprache im Vorfeld.

    "Wozu?" fragte Silke Busche vom KurT im Gespräch mit dem SW. KurT sei eigenständiges Unternehmen, das die gesamte Stadt Bad Nenndorf vertrete. Es sei nicht Aufgabe von KurT, sich mit einzelnen Häusern abzustimmen. Dennoch sei KurT angewiesen auf starke Kooperationspartner wie die Kliniken. Denn KurT könne nur das vermarkten, was in der Stadt angeboten werde.

    Sich vorab mit den Kliniken abzustimmen, wie es Schiller und Kraatz, für sinnvoll erachtet hätten, kommt für Busch nicht in Frage. Einen grundsätzlichen Austausch hingegen begrüßte sie durchaus. "Wir sitzen in unseren Häusern nur ein paar hundert Meter entfernt." Dieses Gespräch könnte nur dann stattfinden, "wenn es nicht wie ein Tribunal" ablaufe. Busche weist zudem die "Unterstellung geschönter Zahlen" weit von sich. Sie könne nur mit den offiziellen Zahlen des Landesamtes für Statistik arbeiten. Die Belegzahlen der Kliniken im Einzelnen seien dabei nicht aufgeführt, seitdem es in Bad Nenndorf nur noch zwei gäbe. Grund dafür sei der Datenschutz. Foto: ih

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