RINTELN (ste). Die Formel ist relativ einfach: "Je weiter weg von einem Knotenpunkt man wohnt, desto geringer ist die Chance, am Breitbandnetz der Deutschen Telekom teilzuhaben. Jürgen Schneider-Akkurt als Vertreter der Telekom für den Bereich "Ausbau DSL" kam verspätet zur Bürgerversammlung in das Rathaus und das brachte ihm bereits ersten Hohn und Spott ein: "So ist das mit der Telekom", schallte es aus der Menge der rund 80 Besucher, die sich im Laufe der Veranstaltung darüber belehren lassen mussten, dass es sich nicht wirtschaftlich rechne, bis in den letzten Winkel einer Stadt Leitungen für Breitbandverbindungen sicher zu stellen.
Verpflichtet ist die Deutsche Telekom lediglich, von der Halig Hooge bis in die Alpen die Versorgung mit Telefonleitungen zu übernehmen. Ansonsten müsse sich das Unternehmen als größter Telekommunikations-Anbieter im "Haifischbecken" des durch die Bundesnetzagentur regulierten Marktes kämpfen und sei zu wirtschaftlichem Handeln verpflichtet.
Jürgen Schneider-Akkurt kommt als bei der Telekom zuständiger Mitarbeiter für den DSL-Ausbau ins Rintelner Rathaus.
Dies bedeutet in wenigen Worten, dass Orte wie Wennenkamp, Friedrichswald, Goldbeck oder auch Deckbergen-Schaumburg, Ahe, abgelegene Teile von Möllenbeck oder Todenmann hinten runterfallen. Zwar investiere die Deutsche Telekom allein in diesem Jahr 100 Millionen Euro für den Ausbau von DSL in ländlichen Regionen, doch auch hier zählen wirtschaftliche Gesichtspunkte.
Schuld ist dabei allein die Physik. Denn die sorgt dafür, dass die Dämpfung im Kabel mit der Entfernung wächst und so die Übertragungsraten immer kleiner werden. Alternativen zum Kabel funktionieren entweder nur begrenzt, oder sind extrem teuer.
Die Lösung des Problems wäre eine Beteiligung der Stadt Rinteln an den Ausbaukosten des Netzes im Rahmen eines Kooperationsvertrages. Ein Kilometer Kabel kostet stolze 15.000 Euro und weitere 15.000 Euro werden für Abzweige fällig. Foto: ste