SAMTGEMEINDE NENNDORF (pd). Am 20. und 21. Februar haben die Jugendlichen in der Samtgemeinde Nenndorf ihr Jugendparlament gewählt. Mit der konstituierenden Sitzung im Rathaus von Bad Nenndorf hat das neue Gremium nun offiziell seine Arbeit aufgenommen. Arthur Weidenkeller, 16 Jahre alt, wird für die nächsten zwei Jahre das Amt des ersten Jugendbürgermeisters innehaben. Seine beiden Stellvertreterinnen sind Sabrina Siebel und Kati Sali Salim.
Die formelle Atmosphäre im Sitzungsraum des Rathauses schien die Mitglieder des Jugendparlamentes doch für einen Moment zu irritieren. Denn bei der Abstimmung über die Annahme des Wahlergebnisses herrschte für einen Moment Stille. Erst mit kurzer Verzögerung hob zuerst Arthur Weidenkeller die Hand für die Zustimmung und die anderen frisch gewählten Jugend-Parlamentarier taten es ihm gleich. Beim Tagesordnungspunkt "Wahl des Jugendbürgermeisters" fiel die Entscheidung für den 16-jährigen Gymnasiasten eindeutig aus. Er wird es in Zukunft übernehmen, die öffentlichen Sitzungen des Jugendparlamentes zu leiten. Bei der konstituierenden Sitzung hatten diese Aufgaben noch André Lutz von der Verwaltung und Samtgemeinde Bürgermeister übernommen.
Der Jugendbürgermeister wird Ansprechpartner sein für die Kinder und Jugendlichen in der Samtgemeinde Nenndorf, aber auch für die Verwaltung und die politischen Gremien. "Ihr geht mit eurem Amt schon eine Verpflichtung ein", erinnerte Lutz die Jugendlichen. Denn sie haben laut Geschäftsordnung für zwei Jahre die Verpflichtung übernommen, als Mittler für die Interessen aller Jugendlichen in der Samtgemeinde deren Interessen so gut wie möglich zu vertreten. Jugendliche sollen über das neu geschaffene Gremium die Möglichkeit erhalten, sich öffentlich zu engagieren sowie Wünsche und Kritik in die kommunalpolitische Diskussion einzubringen. Um dies zu erreichen, erhält das Jugendparlament zwei Sitze im Jugendausschuss der Samtgemeinde. Außerdem können sich die Mitglieder in den öffentlichen Fachausschüssen einbringen und dort auch Anträge vorlegen. Das Jugendparlament, das bei seiner ersten Zusammenkunft nicht ganz vollzählig war, hatte zunächst auch über die Geschäftsordnung abzustimmen. Wie Samtgemeindebürgermeister Bernd Reese anmerkte, sei diese aber lediglich als "Richtschnur" oder "Leitfaden" zu sehen. Bei Bedarf könnten auch Änderungen vorgenommen werden. In der vorlegten Geschäftsordnung, die ohne Gegenstimme verabschiedet wurde, verpflichten sich die Mitglieder unter anderem auch, an den Sitzungen des Jugendparlamentes teilzunehmen. Fehlt ein Jugendparlamentarier bei mindestens drei Sitzungen unentschuldigt, so gilt dies als Mandatsniederlegung. Es ist auch vorgegeben, dass die Redezeit in der Regel höchstens fünf Minuten betragen soll. Dies soll verhindern, dass das Parlament zur "Laberrunde" wird, in der tatsächlich nichts bewegt wird, führte Reese dazu aus.
Auch über die Anfangszeit hinaus wird die Verwaltung das Jugendparlament bei aller Eigenständigkeit nach Kräften unterstützen, versprach André Lutz den jungen Abgeordneten. Eine gewisse finanzielle Unterstützung bei der Durchführung von Projekten sei möglich, sofern dieses im Rahmen bliebe."Ein Auftritt von Tokio Hotel wird da nicht drin sein", fügte Samtgemeindebürgermeister Bernd Reese mit einem Schmunzeln hinzu. Er gab den Jugendlichen mit auf den Weg, dass die Zustimmung für die Einrichtung eines Jugendparlamentes in den Gremien des Samtgemeinderates mit breiter Zustimmung erfolgt sei und das von diesen Seiten viel Unterstützung zugesagt worden sei.
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