LAUENAU (al). Im sogenannten Gebäude I auf dem ehemaligen Casala-Fabrikgelände beginnt der Umbau. Vor dem Bau- und Planungsausschuss des Fleckens Lauenau legte Gemeindedirektor Uwe Heilmann die Entwurfszeichnungen vor. Im Mitteltrakt zwischen "Sägewerk" und Kesselhaus sind für das Erdgeschoss eine gewerbliche Nutzung sowie für die oberen Etagen Mietwohnungen vorgesehen. Schon im Herbst sollen die ersten Nutzer einziehen können.
Erste kleine Aufträge hatte die Verwaltung bereits in den vergangenen Wochen vergeben. Die Abbruch- und Maurerarbeiten seien Firmen zugute gekommen, die ihre Mitarbeiter sonst in die Arbeitslosigkeit hätten entlassen müssen, erklärte Heilmann.
"So aber haben wir lokale Wirtschaftsförderung betrieben." Nun aber müssten Bauanträge eingereicht und förmliche Ausschreibungsverfahren in die Wege geleitet werden. Die Zeit drängt: Eine Mieterin will ihre neuen Betriebsflächen bereits am 1. September beziehen. Zwei Wohnungen sind ebenfalls bereits fest vergeben. Ob der Zeitplan eingehalten werden kann, ließ Heilmann vor den Ausschussmitgliedern offen: "Wir erleben ständig neue Überraschungen", beschrieb er den Zustand des ältesten Firmentrakts.
So seien Kanalleitungen entdeckt worden, die in keiner Zeichnung stünden. Es gebe statisch bedenkliche Bodenplatten. Dafür sei das Dach in einem besseren Zustand als vermutet. Teilflächen müssten jedoch repariert werden. Auf jeden Fall sollen bis zum Sommer alle Lärm- und Staub verursachenden Arbeiten an der Fassade abgeschlossen sein, um den Biergartenbetrieb am Kesselhaus nicht zu beeinträchtigen.
Nach den vorliegenden Zeichnungsentwürfen sind für die der künftigen "Plaza" zugewandten Seite eine Praxis mit rund 180 Quadratmetern Fläche sowie ein rund 400 Quadratmeter großer Bereich für einen Gastronomiebetrieb vorgesehen. Während das eine Objekt bereits konkret überplant ist, soll die Aufteilung des Restaurants mit dem erwarteten Pächter besprochen werden. "Wir bauen nicht ins Blaue hinein", betonte Heilmann. Momentan laufen Gespräche mit konkreten Interessenten.
Detaillierte Pläne gibt es für das südliche Gebäudedrittel: Hier wird sich mit Öffnung zur Carl-Sasse-Straße ein Handwerksbetrieb niederlassen. Für die rückwärtige Seite des Gebäudes sind Lagerräume und Garagen vorgesehen. Die beiden oberen Stockwerke des Mitteltrakts sind für Wohnzwecke bestimmt. Vier Drei-Zimmer-Wohnungen sowie zwei Maisonetten-Wohnungen unterschiedlicher Größe richten sich mit Balkons auf die Plaza-Seite aus, während die rückwärtigen Räume als Schlaf- und Arbeitsbereich dienen könnten.
Die Sanierung des Gebäudes I drängt auch deshalb, weil im nächsten Schritt die "Plaza" in einen ordentlichen Zustand versetzt werden soll. Dafür stehen Mittel aus der Städtebauförderung bereit. Überdies will Lauenau dieses Projekt bis zum Ortsjubiläum 2009 abgeschlossen haben. Dass der Gewerbepark generell der Samtgemeindeverwaltung erheblichen Arbeitsaufwand beschere, bemerkte Heilmann am Rande: Inzwischen sei bereits ein Rathausmitarbeiter mit allen Mietangelegenheiten einschließlich fälliger Abrechnungen ausgelastet. Im nordwestlichen Zipfel des Casala-Geländes bahnen sich ebenfalls Veränderungen an. Anstelle einer maroden Lagerhalle will ein Investor ein Geschäftshaus errichten. Die Verträge über eine Neuordnung "unserer hässlichsten Ecke" (Heilmann) werden vorausichtlich Mitte Mai geschlossen. Bis dahin will der Gemeindedirektor über den Namen des Vertragspartners Stillschweigen bewahren: "Es ist aber kein Konkurrent zu bestehenden örtlichen Unternehmen", betonte er. Bislang wurde die zum Abriss bestimmte Lagerhalle von der örtlichen Brauerei sowie zuletzt vom Bauhof der Samtgemeinde Rodenberg genutzt. Wenn der Gebäudekomplex entlang der Straße Am Markt fällt, wird sich dies auch auf die Fußwegverbindung Triftweg auswirken. Dort könnten Garagen entstehen.
Foto: al