1. "Wollen den Jüngeren solche Schicksale ersparen"

    Perspektiven des Volksbundes im 21. Jahrhundert

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    HEESSEN (hb/m). Auf dem gut besuchten Kreisvertretertag des Kreisverbandes Schaumburg in der Gaststätte "Heeßer Krug" referierte Karlheinz Mönkemeyer, der 1. Vorsitzende des Bezirksverbandes Hannover, über die "Perspektiven des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im 21. Jahrhundert". Mönkemeyer betonte, dass die Gräber und die Erinnerung an die Toten noch da sind. Es gehe bei der Arbeit des Volksbundes um das Erinnern an Menschen aus den zwei Weltkriegen und um Zukunftsperspektiven. "Wir wollen den Jüngeren solche Schicksale ersparen und aus der Geschichte lernen", so der Referent.

    Der Volksbund sei 1919 als private Organisation gegründet worden, weil der deutsche Staat im Ausland nicht agieren konnte. Die Arbeit im Ausland werde im Auftrag der Bundesregierung geleistet. "Die Finanzierung ist ein Hauptproblem", so Mönkemeyer. Die Erlebnisgeneration werde immer älter und sterbe aus. Nur 30 Prozent der Mitglieder seien unter 80 Jahre alt. So habe sich die Anzahl der Mitglieder und Spender in den letzten Jahren immer mehr verringert.

    "Wir kommen in eine defizitäre Lage", räumte der Bezirksvorsitzende mit Blick auf die nächsten fünf Jahre ein. Zum Glück habe die Politik bemerkt, dass der Volksbund die Aufgaben des Staates wahrnimmt und die Zahlungen in den beiden letzten Jahren deutlich erhöht. Allerdings werden nur 13-15 Prozent der Gesamtkosten vom Bund erstattet, der Rest durch Mitglieder und Spender des Volksbundes.

    "Wir müssen unsere Aufgaben kritisch überprüfen", forderte Mönkemeyer. Seit 1989/90 sei bei der Betreuung der Kriegsgräberstätten im Ausland mit dem früheren Ostblock ein ganz neues Aufgabenfeld erschlossen worden. Man habe verabredet, bis 2015 die Errichtung der Kriegsgräberstätten abzuschließen. Dann seien "nur" noch die Pflegearbeiten wahrzunehmen, was bekanntlich auch Geld kostet. Der Volksbund pflegt übrigens auch Kriegsgräberstätten aus den Jahren 1870/71.

    "Wir wollen eine aktive Jugendarbeit machen", bekannte Regierungsvizepräsident a.D. Karlheinz Mönkemeyer. Das sei nicht nur wichtig für den Bestand der Organisation, sondern auch für die Idee, jungen Menschen etwas von geschichtlichen Erfahrungen zu übermitteln. "Wir müssen den Friedensgedanken in die Herzen und die Köpfe bekommen", so Mönkemeyer zum Schluss seines Referates.

    Foto: hb/m

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