BAD NENNDORF/RODENBERG (pd). Gleich zwei verdiente Polizeibeamte aus dem Polizeikommissariat Bad Nenndorf sind am Montag in den verdienten Ruhestand versetzt worden: Mit Klaus Häusler vom Revier Bad Nenndorf und Horst Mikitta von der Polizeistation Rodenberg verabschiedete Kommissariatsleiter Michael-Andreas Meier zwei Mitarbeiter, die sich nicht nur aufgrund ihrer vielen Dienstjahre, sondern auch wegen ihrer engagierten Arbeitsauffassung besonders verdient gemacht haben. "Da gehen zwei besondere Mäuse, die ich sehr vermissen werde", gab Meier gleich zu Beginn einer Abschiedsrede unumwunden zu.
Viele Wegbegleiter und besondere Ehrengäste waren neben den Familienangehörigen in das Rodenberger Feuerwehrgerätehaus gekommen, um die Abschiede von Horst Mikitta und Klaus Häusler zu erleben. Dazu gab es noch musikalische Darbietungen: Von der "Egerländer-Formation" der "Original Calenberger Musikanten", von den Jagdhornbläsern des Hegeringes Bad Nenndorf und vom Chor der Grundschule Rodenberg mit ihrer Leiterin Gertin Johnson. Die Mädchen brachten beiden Beamten drei Ständchen und trafen dabei vor allem mit dem Lied "Wähle 110" von Volker Rosin voll den Geschmack der Zuhörer, die natürlich vorwiegend aus Polizeivertretern bestand. In Anlehnung an das Hobby von Horst Mikitta, der in seiner Freizeit als Zauberer Atti Kim auftritt, folgte zum Abschluss noch der Titel "Es lebte einst ein Zauberer".
Noch am Vormittag hatte Meier die letzten Vorgänge in der Verantwortung von Horst Mikitta und Klaus Häusler abgezeichnet. Der 60-Jährige Häusler trat 1967 in den Dienst der Polizei und war am Ende 34 Jahre lang in Bad Nenndorf tätig. Sowohl als der typische Schutzmann als auch als Ermittler im Kriminal-Ermittlungsdienst (KED) konnte sich das Kommissariat auf die akribische Arbeitshaltung von Klaus Häusler verlassen. Er war, wie auch sein Kollege Mikitta in Rodenberg, stets "Gewehr bei Fuß", wenn es um die Belange der Polizei ging. Ein Zeichen der Einsatzbereitschaft war auch die schnelle Folge von Beförderungen. 1975 wurde Häusler Polizei-Obermeister, 1980 Polizei-Hauptmeister, erhielt 1997 den "Ritterschlag" zum Kommissar und wurde jetzt mit dem Dienstgrad des Oberkommissars in den Ruhestand geschickt. Der 1948 in Göttingen geborene Horst Mikitta bewarb sich als ausgebildeter Industriekaufmann 1967 für den Polizeidienst. 41 Dienstjahre hat er bis zu seiner Pensionierung hinter sich gebracht, elf davon in Bad Nenndorf und sieben als Stationsleiter in Rodenberg. Angefangen hat seiner Karriere in der Polizei als "Hilfsschreiber" bei der Bereitschaftspolizei. 1980 folgte die Ernennung zum Hauptmeister. "Drei Polizeireformen haben bei Kollegen mitgemacht", hatte Meier in den dicken Personalakten der beiden Kollegen herausgefunden. Um die Zulassung für einen Lehrgang zu erhalten, wurde Mikitta kurzerhand zum "Wasserwerfer-Führer" ernannt. 1995 wurde der in Barsinghausen wohnende Mikitta Oberkommissar. Nach einer Zeit in einem Revier in seinem Wohnort folgte 1997 der Wechsel zum Kommissariat nach Bad Nenndorf. Hier arbeitete er unter anderem im KED. Dann übernahm Mikitta die Polizeistation in Rodenberg.Beide Beamten können nun ihre grüne Uniform endgültig an den Nagel hängen. Wie Meier bemerkte, seien Mikitta und Häusler die letzten Vertreter der "Grün-Beigen" bei der Polizei Bad Nenndorf gewesen. Für die beiden Pensionäre gab es viele Geschenke und wohlmeinende Worte zum Abschied. Ortsbrandmeister Roland Kramer verabschiedete Mikitta mit einem selbst gefertigten "Schellenbaum" und einer Rosenpflanze. Diese bekam der beliebte "Dorfsheriff" auch mit dem Ziel überreicht, dass er zukünftig beim Bürgerschützenfest in der Deisterstadt zünftig mit roter Rose an Krückstock und Revers mitmarschieren kann. Foto: pd