RODENBERG/BAD NENNDORF (al). Das "Hausgebirge der Hannoveraner" soll den Menschen in der Landeshauptstadt und weit darüber hinaus neu ins Bewusstsein gebracht werden. Soeben hat der Tourismusverband "Hannover-Marketing" eine intensive Werbung für den Deister begonnen. Anlass ist nicht nur der erste "Deister-Erlebnistag", der am kommenden Sonntag, 6. April, stattfinden wird.
Auch die bisherigen Projekte, der Radrundkurs "Deisterkreisel" und wiederholte Präsenz beim hannoverschen Schorsenbummel sind erklärte Maßnahmen, den Bergzug als Ziel der Naherholung zu empfehlen. Die Hannover-Marketing unterstützt damit den seit einigen Jahren bestehenden "Arbeitskreis Deister", in dem sich die sechs Anrainerkommunen von Rodenberg über Barsinghausen bis Bad Münder gefunden haben.
Sie wollen den Deister in den Mittelpunkt rücken: Die Vertreter der Anrainerkommunen Walter Zieseniß (Barsinghausen), Sandra Babin (Rodenberg), Hannover-Marketing Geschäftsführer Hans Christian Nolte, Thomas Slappa (Bad Münder), Christoph Meineke (Wennigsen), Gudrun Olk (Bad Nenndorf) und Jörg-Roger Hische (Springe).
Im Rahmen eines Pressegesprächs stellten Hannovers Marketingchef Hans Christian Nolte und Vertreter der Städte und Gemeinden das Programm für den ersten "Deistertag" vor. Nolte referierte außerdem über die vorgesehene Werbung. So soll der Deister auch Thema in die sogenannten "Quartalsbeilagen" mit dem bekannten Hannover-Signet sein. Diese werden regelmäßig den bis zu 1,8 Millionen Tageszeitungen beigelegt, die im Gebiet zwischen Magdeburg, Hamburg und Bremen erscheinen. Als sehr wichtig sieht Nolte die Internet-Präsenz an: Neben der Adresse www.deister.de gibt es nun auch Informationen über www.hannover.de .
Die Tourismusexperten wollen erkannt haben, dass der Deister als Ausflugsziel nicht mehr den Stellenwert besitzt, den er früher hatte. Zwar gebe es noch immer viele Wanderer, die das gut ausgebaute und markierte Wegenetz nutzen. Aber mitunter sei eine erschreckende Unkenntnis zu bemerken. So berichtete der Wennigser Bürgermeister Christoph Meineke, er habe schon zweimal erleben müssen, dass Schulkinder in dem Begriff einen Bach oder Fluss vermuteten. Mögliche Gründe könnten in den Schulen gesucht werden: Viele der früher in Deisternähe vorhandenen Landheime seien verschwunden; Klassenausflüge widmen sich heute anderen Zielen. Bereits zum bevorstehenden Deistertag werben tausend großformatige Plakete in der Region Hannover und darüber hinaus. Es gibt Hinweise auf die zahlreichen Veranstaltungen im Internet. Dass es mittlerweile mindestens 50 Wanderungen, Besichtigungsmöglichkeiten, Baumpflanzungen, Mitmach- und Spielaktionen sowie Ausstellungen und Konzerte gibt, ist neben den Kommunen auch etlichen Vereinen zu verdanken. Unter den Beteiligten habe sich eine "regelrechte Eigendynamik entwickelt". Vor allem Wanderungen würden gebietsübergreifend angeboten: Vom einstündigen Spaziergang bis zur geführten achtstündigen "Deister-Überquerung" sei alles dabei. "Wir erwarten mehrere Tausend Besucher", formulierte Arbeitskreis- Pressesprecher Thomas Slappa von der GeTour Bad Münder optimistisch. Deshalb seien sämtliche Ausflugslokale auf mögliche höhere Besucherfrequenzen aufmerksam gemacht worden. Für die Anreise empfehlen die Veranstalter, das S-Bahnnetz zu nutzen, das bis auf den Bereich Rodenberg alle Kommunen bedient. Als besonders attraktiv wird außerdem der kostenlose Busservice angesehen, der ab 10.05 Uhr stündlich vom Bahnhof Egestorf aus über den Nien-stedter Pass und einem Zwischenstopp am ZOB Lauenau zu den Erlebnisstationen in der Samtgemeinde Rodenberg fährt und in einem Rundkurs um den Deister über Barsinghausen wieder seinen Ausgangspunkt erreicht.
Die Kosten tragen dafür die Samtgemeinde Rodenberg und die Schaumburger Land Tourismusmarketing.
Bitte beachten Sie Auszüge aus dem Programm des ersten Deistertags an anderer Stelle dieser Ausgabe. Foto: al