BAD NENNDORF. Feuer in der Curanum Seniorenresidenz in der Rudolf-Albrecht-Straße. Insgesamt 20 zum Teil verletzte Personen mussten gesucht, gerettet und versorgt werden. Zum Glück war dieses Szenario nur ein Test. Feuerwehren aus der Samtgemeinde Nenndorf und Barsinghausen haben zusammen mit der Schnelleinsatzgruppe (SEG) des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) aus Barsinghausen in Bad Nenndorf am vergangenen Freitag diesen Ernstfall geprobt.
Mit dem Stichwort "Starke Rauchentwicklung Curanum Residenz 2. OG" alarmierte die Feuerwehr-Einsatzleitstelle in Stadthagen um 18.05 Uhr die Feuerwehr Bad Nenndorf. Bereits wenige Minuten später rückte das erste Fahrzeug zur Einsatzstelle in der Rudolf-Albrecht-Straße aus. Im Dachbereich der Anlage erkannten die Feuerwehrleute eine starke Rauchentwicklung. Mehrere zum Teil verletzte Personen standen auf den Balkonen und riefen nach Hilfe. Aus den Räumen im 2. OG und dem Spitzboden wurden weitere Vermisste gemeldet.
Das Ausmaß der Schadenlage und die Anzahl der Verletzten veranlassten den Einsatzleiter schließlich zur Alarmierung weiterer Kräfte. Im Besonderen benötigte man vor Ort eine weitere Drehleiter, um die Personenrettung und im Anschluss die Brandbekämpfung durchzuführen, sowie Personal zur Betreuung und Versorgung der verletzten Personen.
Aus der Region Hannover fuhren daher die Feuerwehr Barsinghausen und Sanitätsgruppen des ASB Barsinghausen die Einsatzstelle an. Aus der Samtgemeinde Nenndorf wurden die Feuerwehren Haste, Helsinghausen/Kreuzriehe, Riehe und Waltringhausen alarmiert.
Mit zwei Drehleitern retteten die Feuerwehren die im Vorfeld der Übung realistisch geschminkten Verletzten von den Balkonen und aus dem 2. Obergeschoss. Zeitgleich drangen mehrere Trupps der Feuerwehren unter Atemschutz in das Gebäude ein, um alle Räume nach weiteren Verletzten zu durchsuchen. Mit Bergetüchern und Tragen brachten sie die Opfer anschließend aus der Gefahrenzone.
Nach ihrer Rettung unterstützten die Sanitätsgruppen und Helfer des ASB die Feuerwehr beim Transport der Verletzten zur Sammelstelle. Hier wurden die ankommenden Opfer erfasst und erstversorgt. Rettungs- und Krankentransportwagen übernahmen anschließend den Transport in ein Übungskrankenhaus. Ziel der Großübung war es, die Menschenrettung über Drehleitern auf engstem Raum durchzuführen, sowie das Durchsuchen von Räumen unter Atemschutz und die Zusammenarbeit aller Rettungskräfte zu proben. Beobachter der Feuerwehren und des ASB waren während der gesamten Übung anwesend und beurteilten den Erfolg der getroffenen Maßnahmen. Im Rahmen einer nachfolgenden Abschlussbesprechung werden die aufgetretenen Schwachpunkte kritisch analysiert, um für folgende Übungen oder echte Einsätze in Zukunft gerüstet zu sein. Insgesamt waren die Feuerwehren mit 13 Fahrzeugen und 90 Feuerwehrleuten im Einsatz. Die SEG des ASB Barsinghausen rückte mit zwölf Fahrzeugen und 38 Kräften an.
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