HANNOVER (bb). Bastian Schulz hat viel Lob für seinen ersten Auftritt im Profiteam des Bundesligisten Hannover 96 gesammelt. Der defensive Mittelfeldspieler zeigt jedoch nicht nur auf dem Fußballplatz gute Leistungen. Auch in seiner Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation beim Personaldienstleister Manpower erhält der 22-jährige Spitzennoten.
Bastian Schulz erklärte im Pressegespräch: "Ich gebe in beiden Bereichen 100 Prozent, versuche beides so gut wie möglich zu machen." Schulz ist seit längerer Zeit Leistungsträger in der Oberligamannschaft von Hannover 96. Stand schon mehrmals vor dem Sprung ins Profiteam. Gegen Arminia Bielefeld kam er nach seiner Einwechslung in der Halbzeit erstmals in der Bundesliga zum Einsatz und erntete für sein Debüt viel Lob.
Während er bei 96 das Fußballhandwerk erlernt, absolviert er gleichzeitig eine Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation bei dem bekannten internationalen Unternehmen Manpower. So hat er ein anspruchsvolles Programm zu erledigen, um beide Bereiche unter einen Hut zu bringen. Sechs mal in der Woche gilt es, im Training, mittlerweile im Profikader, die Ärmel aufzukrempeln. Hinzu kommt die praktische Ausbildung im Büro bei Manpower und der Berufsschulunterricht. Zum Glück unterstützt Manpower-Niederlassungsleiter Oliver Rudat auch die Anstrengungen von Bastian Schulz, auf der Fußballkarriereleiter voranzukommen. So kann der 22-jährige am frühen Nachmittag trainieren. Um die verpasste Ausbildungszeit nachzuholen, muss er dementsprechend die Stunden am Abend dranhängen. Dabei erweist sich Bastian Schulz auch als Kaufmann für Bürokommunikation als Nachwuchstalent. Oliver Rudat lobt: "Wir sind sehr zufrieden. Trotz der doppelten Belastung kommt sehr viel von Bastian. Er zeigt in der praktischen Ausbildung sehr gute Leistungen und erhält in der Berufsschule Spitzennoten." Ein Notenschnitt von 1,3 erlaubt es Schulz, die Ausbildung von drei auf zwei Jahre zu verkürzen. So wird er bereits am 7. Mai dieses Jahres seine Abschlussprüfung absolvieren.
Die Ausbildung mache ihm Spaß, berichtete Bastian Schulz. Vor allem die Arbeit im Team, die vielfältigen Kontakte zu Menschen und das abwechslungsreiche Tätigkeitsfeld. Falls es mit einer Profikarriere nicht klappt, kann er sich also gut vorstellen, als Kaufmann für Bürokommunikation zu arbeiten. Natürlich ist eine solche Doppelbelastung auch anstrengend. "Wenn ich abends nicht müde wäre, würde ich etwas falsch machen", hielt Schulz fest. Er ist sich aber auch sicher, dass ihn seine Ausbildung fußballerisch einen Schritt nach vorn gebracht hat. Es sei positiv für ihn, jetzt in einen festeren Tagesrhythmus eingebunden zu sein. Außerdem sei er dank seiner Arbeit auch auf dem Platz konzentrierter und wacher.
Experten zählen Spielübersicht, Zweikampfstärke und Torgefahr als fußballerische Stärken von Schulz auf. Der defensive Mittelfeldmann selbst strich dagegen heraus, dass es für ihn darum gehe, in jedem Training an sich zu arbeiten und etwas dazuzulernen. "Ich habe in allen Bereichen noch Möglichkeiten, mich zu verbessern", betonte er.
Nach seinem Debüt gegen Bielefeld wurde Schulz auch am vergangenen Wochenende im Match gegen den MSV Duisburg in der 68. Minute eingewechselt. "Zu Beginn des Einsatzes gegen Bielefeld war ich schon aufgeregt. Im Spiel legt sich das aber schnell. Immerhin bleibt es die gleiche Sportart, auch wenn in der Bundesliga viel mehr Zuschauer zusehen", fasste der Nachwuchsakteur seine Erlebnisse zusammen. Allerdings bleibe im Profibereich bei Ballbesitz deutlich weniger Zeit zur Aktion, man werde viel schneller "zugestellt" als in der Oberliga.
Ausbilder Oliver Rudat zeigte sich sehr zufrieden mit der Entwicklung von Bastian Schulz. Das Unternehmen Manpower begrüße es ohnehin, wenn sich die Mitarbeiter sportlich betätigen. "Wir arbeiten in einem schnellen Geschäft, in dem eine hohe Auffassungsgabe und rasche Entscheidungen gefragt sind. Da ist ein Ausgleich wichtig", erklärte er. Bastian Schulz unterstütze man jetzt mit Begeisterung auf seinem Weg. Immerhin gebe Schulz seinem Arbeitgeber viel zurück und auch die Kollegen würden von seinen Erfolgen bei Hannover 96 zehren. "Das ganze Team hat sich gefreut, dass er auflaufen durfte", hielt Rudat fest. Foto: bb