LANDKREIS (ih). Bei einem Autounfall wird ein Mann enthauptet, eine kleines Mädchen überlebt schwerverletzt das Bahnunglück und immer wieder lodernde Flammen. Die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehren haben allein in den vergangenen neun Monaten extreme Situationen erlebt, deren Bilder sie bis heute verfolgen.
Am Ehrentisch versammeln sich die Gäste.
Diese drei Beispiele seien aber nur die tragischen Höhepunkte des vergangenen Feuerwehrjahres, sagte Klaus-Peter Grote auf der Verbandsversammlung. Viele Einsätze mehr, die die Retter im Ehrenamt bewältigen. "Die Belastungen sind erreicht und werden bei vielen Einsätzen überschritten", fand Grote klare Worte. Nicht nur der finanzielle Spielraum der Freiwilligen Feuerwehren würde immer enger, auch die personelle Struktur verändere sich zusehends. Grote forderte, die flächendeckende Ausstattung mit Ortsfeuerwehren beizubehalten. Das bewährte System dürfe nicht zerstört werden.
Einen besonderen Stellenwert habe zudem die Jugendarbeit. Denn nur selten gäbe es "Seiteneinsteiger" in der Freiwilligen Feuerwehr. Der Nachwuchs komme in der Regel aus den Reihen der Jugendfeuerwehr. Doch Grote setzt für die Zukunft früher an. Er forderte die Deligierten auf, sich noch intensiver um die Kinderfeuerwehr zu kümmern. Zwar sei Schaumburg Niedersachsenweit führend. Doch das sollte nicht das Ziel sein. Es ginge ausschließlich darum, den Personalbestand langfristig zu sichern. "Meine eindringliche Bitte an alle Verantwortlichen, geht sehr schnell an die Gründungen heran". Grote scheute in seinem Bericht nicht davor zurück, auch die Landesregierung zu kritisieren. Vor einem Jahr habe er an der Einrichtung eines Landesbranddirektors bereits gezweifelt. Nun sah er sich bestätigt, da diese Stelle noch immer nicht besetzt sei. Es stelle sich die Frage, ob es überhaupt gewollt ist, dass diese Position geschaffen und besetzt wird. Er forderte, endliche die "Warten-wir-mal-ab"-Mentalität abzulegen und das Zugesagte endlich umzusetzen. Foto: privat