1. Hilfe für heimische Vogelarten

    NABU gibt Tipps für den eigenen Garten / Nistmöglichkeiten schaffen

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    AUETAL (tt) Vögel im Garten machen einfach Spaß. Mit ihrem Gesang und dem Gepiepse der Jungen bringen sie Leben in den Garten. Ein Zuhause bietet man Vögeln, in dem auch abgestorbene Bäume möglichst erhalten bleiben, denn im Kronenbereich nisten Singvögel, in alten Spechthöhlen brüten Meisen und im Totholz leben zahlreiche Insekten, die Nahrungsgrundlage vieler Vögel sind. "Leider finden viele heimische Vogelarten immer weniger natürliche Nistmöglichkeiten. Vögel, die wie Haussperling und Hausrotschwanz in Gebäudenischen brüten, haben oftmals durch die Sanierung von Altbauten oder die Isolierung von Fassaden ihren Brutplatz verloren. Blau- und Kohlmeisen haben in pflegeleichten Gärten ohne Baumbestand ebenfalls nur wenig Chancen, ihren Nachwuchs aufzuziehen", so Marc Jameson, Jugendwart vom NABU (Naturschutzbund) Auetal. Mit Nisthilfen kann man leicht und effektiv etwas für den Artenschutz tun, egal ob im Garten, Wald, Park oder auf dem Balkon. Allein in den Voll- und Halbhöhlen lassen sich schon 15 Vogelarten ansiedeln. Die häufigsten Bewohner des Höhlenbrüterkastens (Meisenkasten) sind die Meisen. Je nach Fluglochgröße und Lebensraum ziehen unterschiedliche Arten ein: Bei der kleinsten Fluglochgröße (25- 28mm) sind das Blau-, Tannen- und Haubenmeise. 32 Millimeter nutzen Kohlmeisen und Kleiber. Und in Kästen mit 35 Millimetern Flugloch brüten Trauerschnäpper, Haus- und Feldsperlinge. Stare beziehen großvolumige Kästen mit 45 mm Löchern. Und nischenartige Halbhöhlen mit großem Einflug bevorzugen Hausrotschwanz, Bachstelze und Grauschnäpper. Nistkästen sollten mit dem Flugloch nach Osten an Stämmen, Ästen oder an der Hauswand, ab Augenhöhe bis zu mehreren Metern über den Boden, aufgehängt werden. Es schadet nicht, mehrere Kästen, die jeweils Fluglöcher mit unterschiedlichem Durchmesser besitzen, in einem Garten aufzuhängen. "Dann brüten unterschiedliche Arten nebeneinander", so Jameson. Seit Januar werden die Nisthöhlen neugierig inspiziert und seit Mitte Februar sogar schon gebrütet. Das Brutpaar bringt das Nistmaterial, das unter anderem aus Moos, Federn und Haaren besteht, für die Nestunterlage des Geleges. Nach dem Nestbau beginnen die täglichen Paarungen und die Eiablage. Bei der Blaumeise und anderen kleinen Singvögeln wird täglich ein Ei gelegt, bis zu 14 Eiern kann das dauern. Bei Meisen sitzt meistens das Weibchen auf den Eiern, bis nach etwa 15 Tagen die Jungen schlüpfen. In 20 Tagen müssen die Jungen so groß wie die Alten werden. Bis kurz vor dem Ausfliegen werden die Jungen bis zu 8oo mal am Tag von den Eltern gefüttert. "Gar nicht so leicht, wenn es durch Pestiziede und einseitige Gartenbepflanzung nicht genug Insekten gibt. 2007 sind viele Jungvögel verhungert", erklärt Jameson.Elstern fressen zur Brutzeit auch Singvogeleier und sind darum bei vielen Menschen unbeliebt. Jameson: "Mit maximal 10 Prozent stehen Vogelbruten auf dem Speiseplan der Elstern. Doch wenn der Verlust einer Vogelbrut schmerzt, ist "Fressen und Gefressen werden" ein Naturgesetz. Aber kein Problem für Arten, die oft zehnmal so häufig vorkommen." Sollte man Nistkästen kaufen oder selber sägen und schrauben? Beim Kauf sind Holz oder Holzbeton zu bevorzugen. Letztgenannte sind den Naturhöhlen nachempfunden. Für die Bastler empfiehlt sich 20 Millimeter dickes, unbehandeltes und rauhes Nadelholz. Mehr Infos und eine Bauanleitung auf www.nabu.de oder bei Marc Jameson (NABU- Auetal) m.jameson@gmx.de. Foto: privat

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