1. "Unsere Schule bleibt im Dorf"

    Schulleiter der Grundschule Niedernwöhren referiert über Eigenverantwortlichkeit und Kooperationen

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    WENDTHAGEN. Wie in großen Teilen Niedersachsens bereits der Fall, hat auch der Schulstandort Wendthagen-Ehlen der Grundschule an der Bergkette alsbald das Problem, dass in seinem Einzugsbereich in letzter Zeit zu wenige Kinder geboren wurden. Insofern ist es durchaus möglich, dass diese Schule in den nächsten Jahren nach über 360 Jahren geschlossen werden muss. Ein gravierendes Problem für die betroffenen Eltern und vor allen ihren Kindern, aber auch für die Stadt Stadthagen, da natürlich die Schülerbeförderungskosten steigen, von den Nachnutzungsproblemen ganz zu schweigen.

    Die SPD Fraktion im Ortsrat Wendthagen-Ehlen möchte natürlich den Wunsch vieler Bürger zum Erhalt der Schule unterstützen und hatte zu einer Bestandsaufnahme eingeladen. Und so trafen sich die Elternvertreterinnen des Schulstandortes Wendthagen-Ehlen, die Ortsvorsteher aus Hörkamp-Langenbruch und Krebshagen sowie die Kindergartenelternvertreterinnen um gangbare Lösungsvorschläge für einen Erhalt des Schulstandortes als Schule zu erarbeiten.

    Als kompetenter Berater konnte der Rektor der Grundschule Niedernwöhren, Ulrich Kreutzahler, gewonnen werden, der sich als profunder "Schulmanager" einen Namen gemacht hat. Die "Zeit" zitierte jüngst Kreutzahler mit dem Satz: "Manchmal geht es nur mit Kompromisslosigkeit" als sie ihn als Leiter der "Eigenverantwortlichen Grundschule Niedernwöhren" interviewte. In seinem einstündigen Vortrag mit anschließender Diskussion erläuterte Kreutzahler ausführlich seine Vorstellungen von Schule und gab Tipps und Anregungen zur Umsetzung kindgerechter Schularbeit. Es gehe um einen regelrechten Paradigmenwechsel, den seine Kollegen an den Spitzen der Schulen unter den neuen Freiheiten und Verantwortlichkeiten dieser Schulform nun vollziehen müssten.

    "Schule muss sich den Kindern anpassen und nicht umgekehrt", so seine klare Aussage. Schule in diesem Sinne sei Service- und Dienstleister zugleich.Dazu gehöre auch die Kooperation mit dem Kindergarten, weil sie personelle Verschränkungen zwischen Lehrern und Erziehern vorsehe.

    Hierzu sei eine Kooperationsvereinbarung zwischen Schule und Kindergarten unerlässlich. Es bedarf der engen Kooperation des Lehrpersonals, gemeinsamer Fortbildung und gemeinsamer Elternarbeit. Das Setzen gemeinsamer pädagogischer Schwerpunkte sei ebenso Voraussetzung wie Unterricht mit offenen Türen. Zu gemeinsamen Aktivitäten wie beispielsweise beim Sport, Übernahme von Lesepatenschaften zwischen Kindergartenkindern und Schülern, komme es dann ganz von selbst. Ebenso werde die Sozialkompetenz der Kinder ganz nebenbei gestärkt.

    "Unsere Schule bleibt im Dorf", so das Fazit von Ortsbürgermeisterin Ulrike Koller, denn wenn das nicht so wäre, wäre auch für die Kindergartenkinder aus Wendthagen-Ehlen, Hörkamp-Langenbruch und Krebshagen eine Kooperation mit der Grundschule unmöglich. Kooperationen seien nur möglich wenn beide Institutionen am gleichen Ort ansässig seien und auch blieben.

    Die Beteiligten waren sich einig, mit Elan die Sache weiterzuverfolgen.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an