1. Rehe dinieren vor dem Kreishaus

    Landfrauen lassen sich die Bienenpflanzaktion zum 60-jährigen Geburtstag nicht vermasseln

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    STADTHAGEN (mr). Es dürfte ein Festessen gewesen sein. Welches Reh hat schon die Möglichkeit, auf einen Schlag die zarten Blüten von 240 gelben Stiefmütterchen genießen zu dürfen?

    Rosemarie Schweer und Dieter Kellermeier zeigen die Vorlage, mit der alles begann.

    Die Biene auf dem Kopf und noch etwas zerrupft: Die Landfrauen suchen sich einen Platz für ihre Tafel.

    Bei Dieter Kellermeier, Leiter der Kreisgärtnerei, und seinem fünfköpfigen Team löste der Verzehr drei Tage nach dem Einpflanzen ein verzweifeltes Schmunzeln aus, haben sich schließlich Rehe schon diverse Male vor dem Kreishaus zum Dinieren getroffen.

    Und so rüsteten sie sich gestern zum Treffen mit den Landfrauen mit weiteren Blumen aus, um einige nachzupflanzen. An sich kein Problem, hätte sich nicht ausgerechnet an dem Vormittag eine Schneedecke über Stiefmütterchen und Rasen gelegt - und dem Betrachter den Blick auf die Biene verwehrt, die anlässlich des 60-jährigen Geburstags des Niedersächsischen Landfrauenverbandes (NLV) von dem Kreisverband in Auftrag gegeben worden ist.

    Rosemarie Schweer, Kreisvorsitzende der Landfrauen, dankte dem Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier für die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Landkreis und Landfrauen, die sich für die Ortswahl der Bienenpflanzaktion verantwortlich zeichnete. "Die Landfrauen sind immer gut für innovative Ideen", lobte der Landrat. Schweer ergänzte schmunzelnd: "Und wenn wir die neuen Ideen dem Landrat vorstellen, sagt er fast immer "Ja"."

    Seit mehr als hundert Jahren ist die Biene das Symbol der Landfrauen. Genau 60 Modellvorlagen hat der Landesverband an die Kreisverbände verteilt. "Manche Bienen sind schon gepflanzt worden, manche Stiefmütterchen werden diese Woche eingesetzt und manche Pflanzaktionen müssen noch einmal ausgebessert werden", schmunzelte Schweer. Und dabei hatten Kellermeier und sein Team bereits astreine Arbeit geleistet: Von der Vorlage projizierten sie die Biene auf Folie, von ihr malten sie das Tier auf die Rasenfläche. Sie nahmen das Gras heraus, füllten die Stellen mit frischen Boden auf und pflanzten die Stiefmütterchen ein - schon war die Biene fertig.

    Damit nicht nur die Rehe in den Genuss kommen, sondern auch die Besucher des Kreishauses das schöne Werk bestaunen dürfen, werden Kellermeier und sein Team entsprechende Maßnahmen in Form von Absperrungen treffen, um den Rehen ihr nächstes Mahl "gründlich zu vermasseln". Foto: mr

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