1. "Muckermann-Broschüre" ist wieder vorrätig

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    BÜCKEBURG (hb/m). Die Resonanz auf die Feier der Namensgebung der "Muckermann-Passage" im September letzten Jahres war so überwältigend gewesen, dass Johannes Kersting, der Pfarrgemeinderat der Katholischen Gemeinde St. Marien Bückeburg, dies zum Anlass genommen hatte, eine Dokumentation über Friedrich Muckermann zu erstellen (wir berichteten). Bei der Vorstellung der Broschüre hatte Bürgermeister Reiner Brombach zugesagt, für einen schnellen Nachdruck der vergriffenen Dokumentation zu sorgen, die nun wieder im Pfarrbüro der Katholischen Gemeinde am Oberwallweg zum Selbstkostenpreis von 5 Euro bezogen werden kann.

    Die beiden Zeitzeugen, die sich im September 2007 bei der Feier zur Namensgebung der Muckermann-Passage in Bückeburg kennengelernt hatten, trafen sich jetzt in der holländischen Stadt Oldenzaal. Diese beiden, der 1919 geborene Hans Steinhage und der 1938 geborene Hermann Romano Muckermann haben den 1946 verstorbenen Friedrich Muckermann noch gekannt. Nach der Flucht hatte Pater Muckermann zunächst Aufnahme im nahen Redemptoristen Kloster Enschede-Glanerbrug gefunden. Im damaligen Kloster, aus dem inzwischen ein Altenheim geworden ist, wurden die Weichen dafür gestellt, dass aus der Wochenzeitung "Deutsche Post" bald das von Muckermann gestaltete "Der Deutsche Weg" (DDW) geworden ist. Hans Steinhage hat von 1934 – 1940 bei der Herausgabe der Exilzeitung DDW geholfen.

    Als 1940 deutsche Truppen Holland besetzten, sicherte die Familie Steinhage die damals bekannteste Exilzeitung für die Nachwelt. Ein Exemplar von jeder Ausgabe wurde in der Zwischendecke eines Hauses versteckt. Während Josef Steinhage sich vor den Nazis verstecken konnte, wurden seine beiden Kinder verhaftet. Bis zur Befreiung im Jahre 1945 musste Hans im KZ Ravensbrück und Myrcel im KZ Sachsenhausen leiden. Auf Wunsch des Bückeburger Teilnehmers Johannes Kersting an dem Treffen, holte Hans Steinhage seine KZ-Kleidung hervor. "Heute belastet mich das nicht mehr, es waren ja nur fünf von 88 Jahren", habe Hans Steinhage erklärt. Dass dies anders war, habe seine Tochter Anneliese van Koulil berichtet: "Als wir Kinder waren, hat er nie über diese Zeit gesprochen." Foto: pr

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an