LANDKREIS. Der Mindener Hafen platz aus allen Nähten. "Allein 2007 ist der Container-Umschlag um 30 Prozent gestiegen", berichtete Bürgermeister Michael Buhre. Weil die Warenströme weiter wachsen, soll am Mittelland-Kanal ein neuer Container-Hafen gebaut werden. Über den Planungsstand und die nächsten Schritte sprachen Buhre, sein Bückeburger Kollege Reiner Brombach und die Landräte Dr. Ralf Niermann, Minden-Lübbecke, und Heinz-Gerhard Schöttelndreier, Schaumburg.
An den Planungen für den neuen Hafen war in den vergangen Monaten intensiv gearbeitet worden. Die beteiligten Städte und Kreise hatten im September 2007 beschlossen, den RegioPort gemeinsam weiter zu planen, und danach das Bielefelder Planungsbüro Drees & Huesmann mit der weiteren Konkretisierung des Projekts beauftragt. Die Fläche nördlich des Mittellandkanals ist für Hafen- und Umschlaganlagen sowie für Logistikunternehmen gedacht. Im Regionalplan-Entwurf sind auch Areale südlich des Mittelland-Kanals und in der Nähe der Bückeburger Aue vorgesehen. Diese Gebäude sind im aktuellen RegioPort-Konzept nicht mehr vorgesehen. Große Flächen entlang der Grenze zwischen Minden und Bückeburg bleiben frei und machen eine umfangreiche Renaturierung der Bückeburger Aue und die Anlage von breiten Grünstreifen möglich. "Damit kommt man den Interessen der Bewohner im Bückeburger Ortsteil Cammer entgegen", freut sich Brombach. "Die erforderlichen Einzelverfahren zur Schaffung der Infrastruktur, zum Beispiel der Anlegestelle am Kanal und der Herstellung des Eisenbahnanschlusses, bis hin zur Aufstellung eines Bebauungsplanes sind die unterschiedlichsten Belange zu berücksichtigen. Mir ist klar, dass dabei auch in bestimmten Fragen Kompromisse gefunden werden müssen." Mindens Bürgermeister Buhre unterstreicht noch einmal die Notwendigkeit des RegioPorts: "Wir brauchen den neuen Containerumschlagplatz, weil das jetzt genutzte Hafengelände bei Weitem nicht mehr ausreicht." 2007 wurde im Mindener Container-Hafen eine Gütermenge umgeschlagen, die 29 006 20-Fuß-Standardcontainern entspricht - fast ein Drittel mehr als 2006. Im Januar 2008 ist diese Menge gegenüber dem Vorjahresmonat wiederum gestiegen. Mit weiterem Wachstum ist zu rechnen, auch angesichts der Ausbaupläne für mehrere deutsche Nordseehäfen. Die Bedeutung des Wachstums und des Projekts RegioPort nicht nur für die Stadt Minden, sondern für die gesamte Region unterstreicht Schöttelndreier für Schaumburg: "Mit dem RegioPort profitieren wir alle von den Möglichkeiten, die der wachsende Containerverkehr bietet. Auch der Landkreis Schaumburg und besonders der Hafen-Standort Bückeburg-Berenbusch setzt mit der Stärkung der Hafenaktivitäten und den Logistikmöglichkeiten auf das umweltverträglichste Verkehrsmittel im Güterverkehr." Profitieren sollen auch die anderen Hafenstandorte im Kreis Minden-Lübbecke, die in ein Gesamtkonzept eingebunden werden. Die vier Bürgermeister und Landräte bekräftigen den Willen zu weiterer, enger Zusammenarbeit. "Wir sehen die Chancen einer über die Landesgrenze hinweggehenden Kooperation und wollen sie gemeinsam nutzen", war sich das Quartett einig, die nächsten planerischen Schritte gemeinsam anzugehen.