HÜLSEDE (al). Ausflügler, die im Süntel wandern wollen und sich den Start bei Hülsede vorgenommen haben, müssen künftig längere Wege einplanen. Der Rat der Gemeinde beschloss einstimmig, die vorhandene Zufahrt von der Süntelstraße bis zur ehemaligen Gaststätte "Kracke’s Ruh" für den öffentlichen Verkehr zu sperren. Der Grund: Die ständige Sanierung hatte den Etat belastet. Künftig sind für die Unterhaltung nur noch die Jagd- und die Forstgenossenschaft verantwortlich.
Stopp für private Nutzer: Zu "Kracke’s Ruh" und auf der "Nato-Straße" versperren künftig solche Verbotsschilder die Weiterfahrt.
"Das ist doch ein Fass ohne Boden", schimpfte SPD-Fraktionssprecherin Marion Passuth über den ständigen Pflegebedarf. Ihr Parteifreund Wolfgang Jamma hatte nachgerechnet: Allein in den vergangenen fünf Jahren müssten es rund 20.000 Euro gewesen sein.
Eigentlich wollten sich Gemeinde, Jagdgenossen und Forst die laufenden Kosten zu je einem Drittel teilen. Aber die Waldbesitzer waren mit einer solchen Lösung nicht einverstanden: "Also bleiben wir auf den Kosten hängen", bilanzierte Passuth.
Deshalb einigte sich der Rat darauf, mit entsprechenden amtlichen Verbotsschildern alle Privatautos von diesem Weg zu verbannen. Die Pkws müssen deshalb spätestens am Bolzplatz Steinecke abgestellt werden. Dort soll ein entsprechender Parkstreifen befestigt werden.
Jamma schlug zwar vor, "noch einmal mit der Forst zu reden". Doch das hielt das Gremium für aussichtlos. Einstimmig wurde die Sperrung beschlossen, der Frederik Platte (CDU) durchaus auch Positives abgewinnen konnte: "Dann hat die Gemeinde ja auch keine Verkehrssicherungspflicht mehr."
Denn schon bisher war das Befahren aufgrund tiefer Ableiter und einiger Schlaglöcher nicht ganz ohne Risiken. Die einzige Ausnahme, auf die sich der Rat verständigte, war eine Öffnung des Weges an manchen Wintertagen: Wenn Schnee den Betrieb am Skihang erlaubt, "dann hängen wir über das Schild einfach einen Sack", schlug Jamma vor. Dafür trat auch Passuth ein: "Sonst sind die Kinder doch schon kaputt, wenn sie mit ihrem Schlitten bis zum Wald laufen müssen."
Auf Vorschlag von Platte hatte der Rat der Sitzungsvorlage gleich noch einen weiteren Weg hinzugefügt: Die Verlängerung der "Flöte" in Meinsen, die im Volksmund so bezeichnete Nato-Straße, erhält künftig ebenfalls ein Durchfahrverbot. Da ging es den Politikern weniger um den Zustand der geteerten Fahrbahn als vielmehr um Leute, die in der dortigen Feldmark unbefugt Müll abladen. Künftig darf auch dort nur noch land- oder forstwirtschaftlicher Verkehr unterwegs sein – oder höchstens Radfahrer und Fußgänger. Foto: al