STADTHAGEN (mr). Ein Passionskonzert der besonderen Art hat das Vokalensemble Stadthagen am vergangenen Sonnabend in der St. Martini-Kirche präsentiert. Unter der Regie des schwedischen Theaterpädagogen und Musiker Jaap Knevel zeigte der Chor mit szenischen, sprachlichen und musikalischen Elementen die Passionsgeschichte.
In dem Passionskonzert mit Chortheater "Bleibet hier und wachet mit mir" mischten sich traditionelle Texte mit neuzeitlichen Szenen. Der Verrat beispielsweise wurde in Form einer Schulszene beschrieben. Ein Chormitglied versetzte sich in die Situation eines Schülers, der beobachtete, wie sein Schulkamerad verprügelt wurde. "Ich bekam Angst und lief weg." "Damit habe ich doch nichts zu tun." "Mich trifft keine Schuld." Die Kreuzigung unterstrichen die Chormitglieder mit fassungslosen, erstarrten, ungläubigen Blicken. Die Tränen "flossen", in dem sich die Männer und Frauen des Vokalensembles starr und mit gesenkten Köpfen auf die Bühnentreppe setzten, während das Orgelspiel erklang.
Martin Küssner spielte an der Orgel, Almut Hentschel-Disselkamp das Violoncello. Musik von Bach, Brahms und Eccard traf auf romantische Volksliedbearbeitungen sowie zeitgenössische Klänge aus Schweden, Italien und den Niederlanden. Die unkonventionelle Programmgestaltung spannte den Bogen zwischen Alt und Neu.
Die Mischung aus "antiker und moderner" Erzählung der Passionsgeschichte mit verschiedenen darstellerischen Elementen ist in dieser Form erstmalig von Christian Richter und seinem Vokalensemble präsentiert worden.
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