1. Vom Stammsitz am Rhein bis zum Riesbach

    Börries von Hammerstein berichtet über seine Vorfahren / Amüsante Reise in die Vergangenheit

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    APELERN (al). Mehr als 80 Zuhörer haben sich eine unterhaltsame Reise in die Vergangenheit nicht entgehen lassen. Die Schilderungen kamen gewissermaßen aus erster Hand: Denn Börries Freiherr von Hammerstein berichtete auf Einladung des Apelerner Vereins für Heimatpflege und Fremdenverkehr von seinen Vorfahren.

    Vom Stammsitz bei Andernach am Rhein bis zum heutigen Anwesen im Riesbachort gab es eine Menge interessanter Fakten. Einen Teil davon können die Apelerner nachlesen: Etliche Hinweise bietet die Ortschronik. Doch Manches steht auch nicht in dem dicken Buch. Da sorgte der Adelsherr für viele erstaunte Gesichter.

    Der Vortrag war der zweite in einer Reihe heimatgeschichtlicher Themen. Kürzlich informierte Matthias von Münchhausen über seine Ahnen. Weitere Themen zum Beispiel über Handwerk, Kirche und Auswanderer sollen noch folgen. Dass aber das Interesse auch vieler auswärtiger Zuhörer so groß sein würde, hätten die Veranstalter nicht gedacht: "Die Bude ist gerappelt voll", kommentierte der stellvertretende Vorsitzende Stephan Walter verblüfft.

    Hammerstein referierte über die erste Trägerin des Familiennamens, eine Barbara von Hammerstein im Jahre 948. Doch leider ist kein lückenloser Nachweis aus jener Zeit überliefert. Erst seit Hans Adam von Hammerstein aus dem Jahr 1621, den die Familie als Stammvater ansieht, setzt sich die Reihe der Vorfahren ungebrochen fort.

    Doch Hans Adam hatte mit Apelern zunächst nichts zu tun. Das zwischen 1580 und 1590 vom Schaumburger Kanzler Anton von Wietersheim errichtete hiesige Gut wurde über dessen Schwiegersohn an Friedrich Christoph von Hammerstein verkauft und blieb fortan im Familienbesitz, auch wenn es nicht immer an direkte Nachfahren, sondern auch mal an einen Bruder weitergegeben wurde. Erst seit 1781 fiel der Besitz durch Erbe an die stets nächste Generation. Damit verbunden war auch eine kleine Besonderheit: Der jeweils älteste Sohn trägt mindestens den Vornamen Börries.

    Der heutige Eigentümer beschränkte sich jedoch nicht allein auf den Ausflug in die Geschichte. Er zeigte seinen Zuhörern den Wandel des Anwesens auf. Der Vater hatte hier noch intensiv Landwirtschaft betrieben. Doch weil der Sohn vorväterlichen Vorbildern folgte und Jurist wurde, fehlte die Zeit für Ackerbau und Viehzucht. Deshalb ist der Agrarbetrieb in eine private Gesellschaft mit zwei weiteren Rittergütern der Region aufgegangen. Die vorhandenen Scheunen und Stallungen wurden abgerissen oder zu Wohnungen umgebaut. Die Familie selbst sanierte sorgfältig und zum Teil mit eigener Muskelkraft das historische Schlossgebäude, die Graft und zuletzt Teile des Gartens. Auch wenn ein Teil der Grünflächen noch neu geordnet werden muss: An jedem Mittwoch und Freitag sind Besucher zwischen 10 und 17 Uhr auf dem Hofgelände willkommen und können sich selbst davon überzeugen, welche positiven Änderungen es in jüngster Vergangenheit erfahren hat. Foto: al

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