LANDKREIS. Im Rahmen der ersten kreisweiten und revierübergreifenden Fuchsbejagung sind in der Vollmondwoche vom 18. bis 23. Februar in Schaumburg 36 Füchse zur Strecke gekommen.
Alle Füchse wurden dem Veterinäramt des Landkreises Schaumburg zur Untersuchung auf Tollwut- und Fuchsbandwurmbefall übergeben.
Das Kreisveterinäramt lässt die Tiere stichprobenartig untersuchen und kann somit systematisch alle festgestellten Fälle erfassen und gesicherte Auskunft über die Gefährdungslage in unserem Landkreis geben. Nach Mitteilung von Dr. Brase, Leiter des Kreisveterinäramtes, ist durch die präventiven Maßnahmen der vergangenen Jahre, wie z.B. das Auslegen von Impfstoff enthaltenden Ködern, seit nunmehr 15 Jahren kein Fall von Tollwut mehr aufgetreten.
Anders stellt sich die gegenwärtige Situation beim Fuchsbandwurm dar: "Mittlerweile müssen wir von etwa 25 Prozent befallener Tiere ausgehen," so Dr. Hubertus Even, zuständiger Mitarbeiter von Dr. Brase. Dieser auch auf den Menschen übertragbare und schleichend tödlich wirkende Parasit stellt eine ernst zu nehmende Gefahr dar. Die Regulierung der wachsenden Fuchsbestände durch die Jägerschaft Schaumburg ist somit nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Niederwildhege und damit zum Erhalt der Artenvielfalt im Landkreis, sondern auch geboten um diese Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung einzudämmen. Der Spaziergänger wird kaum direkten Kontakt mit einem Fuchs haben, trotzdem sollte man auf den Verzehr von beispielsweise Brombeeren und Bärlauch aus der freien Natur verzichten, da die Larven des Fuchsbandwurmes mit dem Wind verbreitet werden.
Die Bejagung der sehr anpassungsfähigen Füchse war in dieser Woche so erfolgreich, weil erstmalig acht Hegeringe der Kreisjägerschaft Schaumburg und die in ihnen organisierten Revierinhaber an einem Strang gezogen haben. So konnten sich unter der Organisation von Friedrich Windheim, Leiter Hegering Nord, auch Jungjäger und revierlose Jäger engagieren und kreisweit gleichzeitig ansitzen. Diese Vorgehensweise erhöht die Effektivität der Bejagung. Eine Gefährdung des Fuchsbestandes stellt das keinesfalls dar, beträgt der Bestand doch allein in Schaumburg einige tausend Stück. Die erfolgreiche Woche fand ihren Abschluss mit dem Legen der Strecke am Forsthaus Halt, dem Schulungs- und Veranstaltungszentrum der Kreisjägerschaft. Foto: privat