1. "Gemeinden bleiben weiter im Regen stehen"

    Aus Mannschaften, die nur Brände löschen, sind inzwischen Spezialeinheiten geworden

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    KATHRINHAGEN (tt). Mit deutlichen Worten unterstrich der Schaumburger Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote auf der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Kathrinhagen, wie wichtig die aktiven Kräfte der Feuerwehren sind. Allein 1000 Einsätze habe das Orkantief "Kyrill" im vergangenen Jahr den Wehren abverlangt und unter erschwerten Bedingungen den Einsatz gefordert. "Mit Sorgen schauen wir allerdings auf die Bundesautobahn A2", so der Kreisbrandmeister weiter, "hier stoßen wir an Grenzen der persönlichen Belastbarkeit aber auch der Finanzierbarkeit". Obwohl der Landkreis die betroffenen Kommunen unterstützt, werden sie mit den Aufgaben allein gelassen. "Ich mache mir auch keine Hoffnung, dass demnächst Bundeshilfe zu erwarten ist. Leider werden die Gemeinden weiter im Regen stehen bleiben", schaut Grote pessimistisch in die Zukunft. Nicht ganz so schwarz sieht es der Ortsbrandmeister Ulrich Krummfuß. Sein Rückblick auf das vergangene Jahr vor den anwesenden 80 Mitgliedern im Gasthaus Flentge zeigte die Aktivitäten der Wehr auf, die zu insgesamt 28 Hilfeleistungen (davon 14 bei "Kyrill") und einem Brandeinsatz gerufen wurde. Allerdings forderte der Ersteinsatz im Zugverband der Kreisbereitschaft Süd gleich organisatorische Fähigkeiten ab, als der digitale Meldeempfänger zu einem Hochwasser-Einsatz im Landkreis Hildesheim aufforderte. Wenige Tage später kam noch eine weitere Herausforderung dazu, als bei einer Großübung im Extertal der Absturz eines Flugzeuges simuliert wurde. "Aus den Mannschaften, die nur Brände löschen, sind inzwischen Spezialeinheiten geworden", so der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Auetal, Torben Sven Schmidt, in seinen Grußworten.

    Die Aufgaben der ältesten Bürgerinitiativen seien so vielfältig, dass die Gemeinde Auetal dafür in ihrem Haushaltsplan 160.000 Euro für die Feuerwehren bereithält. "Eure Bereitschaft ist unser Ruhekissen", so Schmidt weiter, der im Namen des Rates und der Verwaltung seinen Dank aussprach. Dank sagte aber auch der Ortsbrandmeister seinen beiden diensteifrigsten Kameraden Steffen Held und Heinrich Müller und beförderte Henrik Hatebuhr, Steffen Held und Andreas Schwab zu Oberfeuerwehrmännern. Hauptfeuerwehrfrau wurde Ulrike Struckmeier, Hauptfeuerwehrmann Henning Kuhlmann. Der stellvertretende Ortsbrandmeister Thomas Böttcher nahm die Beförderung zum Löschmeister entgegen. Das Niedersächsische Ehrenzeichen in Silber für 25-jährigen aktiven Dienst nahm Bianka Taube entgegen.

    Willi Stelling erhielt das Ehrenzeichen für 60-jährige Mitgliedschaft. Zudem wurden für 25-jährige Mitgliedschaft Arthur Borchert, Rolf Bossmann, Stefan Jochens und Friedrich Schulz geehrt. Heinz Klietsch ist seit 40 Jahren in der Feuerwehr und Rolf Maschmeier und Walter Paul seit 50 Jahren. Foto: tt

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