BAD NENNDORF (bb). Die Redner bei der diesjährigen Hauptversammlung der Feuerwehr Bad Nenndorf im Kurhaussaal zogen in ihren Jahresberichten nicht nur eine Bilanz des Einsatz- und Übungsgeschehens im engeren Sinne. Ortsbrandmeister Thomas Schweer richtete kritische Worte gerade an die Adresse der Lokalpolitiker.
Der Nenndorfer Ortsbrandmeister Thomas Schweer richtet kritische Worte an die Lokalpolitiker.
Schweer zählte eine Reihe von Entscheidungen und Äußerungen auf, die in ihm Zweifel geweckt hätten, ob bei allen Vertretern in den verschiedenen politischen Gremien die Bedeutung der Arbeit der Feuerwehr in ausreichendem Maße anerkannt werde. Im Feuerwehrausschuss seien die Feuerwehrangehörigen von einem beratenden Mitglied "unqualifiziert" attackiert worden. Für den Mannschaftstransportwagen der Jugendfeuerwehr und den Zeltboden sei keine angemessene Unterstellmöglichkeit vorhanden und es sei dringend nötig, für den Schulungsraum neue Stühle zur Verfügung zu stellen. Überhaupt erwartet Schweer mehr Bereitschaft zur Anschaffung "von sinnvoller Zusatzausrüstung, die uns die Arbeit vereinfacht". Weiterhin wies der Ortsbrandmeister darauf hin, dass die Feuerwehr nicht zum Neujahrsempfang der Stadt eingeladen worden sei und dass der Wunsch, die Hauptversammlung in der Wandelhalle abzuhalten, abgelehnt worden sei. Schweer lud alle Ausschuss- und Ratsmitglieder zur Teilnahme an einem Dienstabend oder einer Übung ein.
Dies würde sicherlich das Verständnis für die Belange der Feuerwehr fördern, hielt er fest. Die im Saal versammelten Nenndorfer Feuerwehrleute reagierten auf Schweers Rede mit langanhaltendem Applaus und Bravo-Rufen.
Zuvor hatte der stellvertretende Ortsbrandmeister Jürgen Ehle auf die Zahl von 39 Falsch- und Fehlalarmen aufmerksam gemacht. Dies seien zwar weniger als im Jahr 2006 (49), hier bestehe jedoch weiterhin Handlungsbedarf. Durch entsprechende Hinweise könnten die Nenndorfer Hotels und Kliniken sicherlich dazu beitragen, dass es weniger Fälle gebe, in denen die automatischen Brandmeldeanlagen von Unachtsamen durch Zigarettenrauch, Wasserdampf oder Bauarbeiten ausgelöst würden.
Samtgemeindebürgermeister Bernd Reese hob in seinem Grußwort hervor, dass die Nenndorfer Wehr im Jahr 2007 bewiesen habe, wie aktiv und leistungsfähig sie sei.
"Das wissen wir auch zu schätzen", betonte er. Auch wenn es manchmal etwas länger dauere, bis der eine oder andere Ausrüstungswunsch erfüllt werde, sei die Feuerwehr in Bad Nenndorf und der Samtgemeinde insgesamt gut aufgestellt. Des weiteren teile er Schweers Meinung, dass die Bemerkungen so manchen beratenden Mitglieds im Ausschuss "nicht nachvollziehbar" seien. Foto: bb