1. Domkapitular informiert über Kirchenschließungen

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    STADTHAGEN. Eine Abordnung des bischöflichen Generalvikariats Hildesheim hat den Dekanatspastoralrat besucht, um die jüngst veröffentlichten Pläne zur Schließung von Kirchen zu erläutern.

    Der Leiter der Hauptabteilung Pastoral, Domkapitular Adolf Pohner, erklärte den Vertretern aller katholischen Gemeinden, dass es bei den Planungen darum gehe, auf gesellschaftliche und kirchliche Veränderungen zu reagieren und die finanzielle Handlungsfähigkeit zu erhalten. Anhand vieler Beispiele zeigte er auf, dass dringender Handlungsbedarf bestehe, was im Übrigen in verschiedenen Veröffentlichungen der bischöflichen Behörde seit mehreren Jahren bereits deutlich zum Ausdruck gebracht worden sei. Keinesfalls sei es jedoch so, dass mit der Klassifizierung der Kirchengebäude gleichzeitig eine Aussage über die Qualität der vor Ort geleisteten pastoralen Arbeit verbunden sei. Wenn dieser Eindruck entstanden sei, so entschuldige er sich ausdrücklich bei den Betroffenen. Im Anschluss daran stellte der leitende Referent Martin Wrasmann die Kriterien dar, die zur Einordnung der Kirchengebäude in die verschiedenen Kategorien von "A" wie "unentbehrlich" bis "C2" – "nicht unbedingt notwendig" geführt haben. Neben der Anzahl der Kirchen pro Gemeinde, der Entfernung der Kirchen untereinander, der Gemeindegröße und der Personalausstattung sind dies auch soziologische Größen wie Anzahl der Kirchenbesucher und die zu erwartende demografische Entwicklung. In der anschließenden engagierten Diskussion, an der sich vor allem Mitglieder aus Rodenberg und Lauenau beteiligten, wurde deutlich, dass es darum geht, flexibel auf heutige und zukünftige pastorale Herausforderungen reagieren zu können. Die Investitionen sollten vorwiegend in Menschen und nicht in Gebäude gehen. Wie dies ohne sichtbares Gebäude vor Ort ermöglicht werden kann, ist noch keinem so recht klar. Denkbar wäre zum Beispiel eine stärkere ökumenische Zusammenarbeit.

    Fest steht, dass keine Kirche geschlossen wird, wenn deren Nachnutzung nicht geregelt ist. Bis Anfang Oktober haben die Gemeinden nun Zeit, sich mit den Plänen auseinander zu setzen und Modifikationen, die aus ihrer Sicht nötig sind, anzubringen. Ab dem kommenden Jahr wird dann damit begonnen, die ersten Schließungen im Dekanat zu realisieren.

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